Nach LadyGaga die Sintflut beziehungsweise die Schokoladeflut…. Mann und Tochter haben zusammen einen Kuchen gebacken. Meine heldenhafte Aufgabe: nachher alle Schokoladespuren aus der Küche beseitigen, und das will was heissen. Überall klebt die süsse Masse. Auch an LadyGaga, also wird sie kurzerhand ins Bad verfrachtet, wo ähnlich einem Boxenstopp eine Generalüberholung an ihr vollzogen wird.

Erledigt. Der Kuchen ist im Ofen, das Kind wieder sauber und mit dem anderen Erziehungsberechtigten am Spielen. Nochmals checken, ob wirklich alle Schokoladespuren beseitigt sind. Oh nein, da hat es noch was an der Wand im Bad. Wie hat LadyGaga das nur wieder geschafft? Ich habe keinen Putzlappen zur Hand und lecke den Fleck kurzerhand mit dem angefeuchteten Finger weg.

Dann merke ich es: Es ist keine Schokolade.

Es ist auch nicht das, was Sie jetzt vielleicht denken. Es ist viel schlimmer. Mein Blick bleibt an einem dunklen Fleck am Wäschekorb hängen, der vor dem soeben entfernten Dreck an der Wand steht. Was ist das? Ich nähere meinen Kopf dem Corpus delicti. Es ist eine dicke, zerquetschte Spinne. Deren Innereien ich soeben von der Wand weggeleckt hatte.

Erwähnenswert, dass ich eine ausgeprägte Spinnenphobie habe. Ich unterdrückte jedoch stoisch den Urschrei, der mich in der Kehle kratzte. Wer schliesslich schon mal eine Riesenladung Kinderkotze vom eigenen Köper entfernen musste, den haut so schnell nichts mehr um.

Als ich kurze Zeit und ein paar Hyperventilationsatmungen später meinen Mann sah, fragte ich ihn beiläufig, ob er eventuell vor kurzem eine Spinne…? Er, stolz: „Ja, hab ich.“ Denkpause. „Ou, da fällt mir ein, ich hab vergessen, sie zu entfernen. Sorry!“