Murphy’s law der Krankheiten

Früher, da konnte man sich dem Kranksein hingeben, sich pflegen lassen. Aber mit Kind ändert sich alles.
Als Eltern stellten mein Mann und ich ziemlich bald eine Regel auf: Wenn jemand von uns Erwachsenen krank wird, schaut er für sich selber, der andere kümmert sich dafür fulltime ums Kind. Schön und gut. Aber es gibt eine zweite Regel, die ich nicht berücksichtigt habe: die «Murphy’s law des Mami-Grauens». Was das ist? Ganz einfach: Einer Mutter ist es nie (unter keinen Umständen!!!) erlaubt, krank zu sein und sich nur um sich zu kümmern. Nie. Ever. Nix die Bohne, aus die Laus.

Aktuelles Beispiel: Ich bin also wegen der Mittelohrentzündung vollgepumpt mit Antibiotika und Schmerzmitteln, mir ist schlecht von den Medis, ich habe Bauchkrämpfe, weil die Antibiotika natürlich auch die Darmbakterien angreifen, bin müde von den Schmerzmitteln. Ich bin drei Tage krankgeschrieben, schleppe mich aber am Donnerstag bescheuerterweise aus Pflichtbewusstsein für zwei Stunden ins Büro. Mir ist speiübel, mein Kreislauf spinnt. Ich kämpfe mich schweissgebadet wieder nachhause, wo ich den ganzen Nachmittag nur rumliege und schlafe und froh bin, am Freitag alleine zuhause sein zu können, um wieder auf die Beine zu kommen. Soweit das Szenario.

Die Realität: Donnerstagnacht 23.30 Uhr. LadyGaga wacht auf, sagt, sie hat Bauchweh, will nicht mehr schlafen, ist unruhig, anhänglich. Wir rätseln, was los ist, versuchen ein paar Tricks. Ich hole homöopathische Kügelchen, schiebe sie ihr in den Mund. In dem Moment beginnt der Prozess. Unaufhaltbar. Sie erbricht sich volle Kanne auf meinen Mann. Scheisse. Und so geht es die ganze Nacht weiter. LadyGaga hat drei Bettgarnituren durchgekotzt, Kissen, Duvets, vier Pyjamas, auf ein Mami und einen Papi. Ich schicke meinen Mann ins Bett, weil er am Freitag arbeiten muss und ich ja eh krankgeschrieben bin. Fazit: schätzungsweise zwei Stunden Schlaf (nicht am Stück). Natürlich konnte die arme Maus heute nicht in die Krippe, sondern war bei mir zuhause, wo ich sie zwischen (meinen) Bauchkrämpfen, (meinem) zugeklebten Auge und einer Tonne beschmutzter Bettwäsche zum Waschen wieder aufgepäppelt habe. Von Ausruhen für mich keine Rede. Es ist ein Wunder, wie man in so einer Situation funktionieren kann. Habe heute Morgen vor Erschöpfung geheult, aber es half alles nix. Das gehört zur Mami-Job-Description dazu.

LadyGaga geht es wieder gut, das ist das Wichtigste. Aber dass ich als Mutter nicht mehr das Recht habe, einfach einmal selbst krank sein zu dürfen, ist manchmal echt zum Kotzen. Upps.

 

4 thoughts on “Murphy’s law der Krankheiten

  1. Oh verdammt, wie ich das kenne!!
    Zum heulen und Haareraufen ist das.Und trotzdem macht man weiter.Nicht weil man so heroisch, stark und leidensfähig ist, sondern schlicht und einfach:weil man muß!
    Es muß weitergehen,das Kind versorgt,zur Arbeit gegangen und die Schmutzwäsche erledigt werden.
    Ich glaube es würde sich in der Welt viel verändern(vll.zum Positiven), wenn nicht immer nur die Eltern "müssten".Wenn mal Politiker eine Lösung finden "müssten"(so dringend und lebensabhängig wie das als Mutter/Vater der Fall ist).

    Und ttotzdem: Ich will nicht immer Müssen müssen!!

    Wenn die Kindergroß und aus dem Haus sind, werde ich erstmal krank und lass mich hätscheln und pflegen und schlafe mich gesund!So!;))

    Dir nochmals alles Liebe und euch eine gute Besserung!
    Alles wird gut.Nichts währt ewig.Sowohl das Schöne nicht aber auch das Schlechte unterliegt dieser Regel.(Alles hat ein Ende nur die Wurst hat 2-Philosophie;)

    Lilli

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