Wie umgehen mit Geschrei im Laden?

Wenn ich etwas schon immer ganz ganz schlimm gefunden habe, dann sind das hysterisch schreiende Kinder im Einkaufscenter. Ätzend. Und ich sage das als Mutter. Sorry, aber es ist nun mal so.

Es muss auch gar nicht sein. Konkretes Beispiel: Ich war mit LadyGaga im Supermarkt (Migros, logo), sie wollte herumrennen und Fangen spielen. Ich ermahnte sie. Sie hörte nicht. Also nahm ich sie an der Hand, das wollte sie aber partout nicht. Und sie fing auf Kommando an zu schreien. Hysterisch eben. Ich blieb ganz cool (was mich echt wundert, aber Mutter sein härtet im Alltag ja bekanntermassen ab: Uns bringt nichts so schnell aus der Ruhe…). Bereits hefteten sich die ersten Augenpaare missbilligend auf uns. Ich versuchte, mit LadyGaga vernünftig zu reden, aber sie begann theatralisch loszuheulen. Als Eltern hört man ja den Unterschied zwischen Weinen und Heulen. Früher wäre mir das Einerlei gewesen.

Ruhig begab ich mich auf Augenhöhe von LadyGaga und sagte im normalen, sachlichen Ton: «LadyGaga, wenn Du jetzt nicht sofort aufhörst zu heulen, dann stehe ich auf und lasse Dich da alleine stehen. Ich mag es nicht, wenn Du ohne Grund heulst.» Sofort wurde sie still und überlegte. Sie schluchzte noch ein wenig und sagte dann: «Ich will aber nicht an der Hand gehen.» Und ich: «Gut, das musst Du auch nicht, wenn Du mir verspricht, dass Du nicht im Laden herumrennst.» Damit war sie zufrieden und ich auch. Ein vernünftiges Gespräch ist auch (aber nicht immer…) mit einer Dreijährigen möglich.

Habt ihr auch noch Tipps?

 

4 thoughts on “Wie umgehen mit Geschrei im Laden?

  1. Ja … tja … naja … also ich würde dir Recht geben. Wenn wir nur die kleine Chefin hätten. Aber wir haben da noch den kleinen Chef und seitdem sehe ich das anders. Zum Glück hat er noch keinen seiner "Aussetzer" in einem Laden gehabt, sondern nur daheim oder bei Oma und Opa, oder im Auto oder oder oder. Aber da ist leider nichts mit vernünftig reden. Auch nichts mit schimpfen. Nichts mit in den Arm nehmen. Nichts mit säuseln. Nichts mit bestechen. Nichts mit zureden. Nichts mit drohen. Wenn er "austickt", dann verschwindet für ihn alles um ihn herum. Und dann ist das leider nicht mehr so leicht aufzulösen.

    Selbst unsere Eltern und unsere Freunde schütteln dann nur fasziniert den Kopf und können nicht glauben, was er da veranstaltet. Aber auch sie haben keinen Lösungsansatz zu bieten und auch keine Verbesserungsvorschläge für unser Handeln. Trotz manigfaltiger Erfahrung.

    Seitdem bin ich über jedes ausflippende kleine Kind froh und dankbar, weil ich dann sehen, dass es woanders auch so ist/sein kann.

  2. Du, kein Thema. Ich fühle mir nicht auf den Schlips getreten oder so. Ich musste tatsächlich schmunzeln beim Lesen. Als die kleine Chefin 2 war hatten wir Freunde mit einem gleichaltrigen Sohn und wir schüttelten ständig den Kopf darüber, wie er war und wie sie reagierten und damit umgingen (und in Teilen machen wir das Rückblickend immer noch), aber durch den kleinen Chef sehen wir da einige Dinge anders, da wir in der Erziehung ja unsere beiden nicht wirklich unterschiedlich angepackt haben. Aber die beiden sind so grundverschieden, das hätten wir nie gedacht.

    Der kleine Chef hat mit 2 Jahren das komplette Haus und die Nachbarschaft zusammengeschrien, weil Mama ihm den Schnuller nicht aufhob. Dieser lag wohlgemerkt 30cm von ihm und 5 Meter von Mama weg. Und Papa hatte ihm den sogar schon gegebeen. Aber er wurde wieder dorthin gelegt, wo er vorher war und er schrie 20 Minuten lang, als würden wir ihn windelweich prügeln. Ungelogen. Wir wurden sogar von unseren Nachbarn von gegenüber darauf angesprochen. Zum Glück mit den Worten: "Unserer war damals auch so ein Sturkopf." Der ist mittlerweile über 30 und ganz umgänglich 😉

    Und solche Situationen gibt es bis heute ständig, ich könnte da ohne Ende Beispiele bringen. Etwa 4 Mal pro Woche …

    Also wie gesagt, ich fühle mich nicht angegriffen oder so, keine Angst 🙂

  3. Ich wollte keinem zu nahe treten, das ist einfach meine Meinung. Aber natürlich ist jedes Kind anders, und wer weiss was passiert, wenn wir nochmals ein Kind haben…. Die von Dir beschriebene Situation ist bestimmt schwierig. Erstaunlich, wie man als Eltern auch an der Aufgabe wächst. Da muss man echt Nerven aus Stahl haben. Und da happert es bei mir manchmal noch 😉

  4. hab grad losgeprustet vor Lachen :-)) Das ist ja echt heftig. Wie gesagt: Die Kapazität der Nerven wächst exponentiell mit dem Alter des Kindes und der Erfahrung der Eltern an. Denke ich. Aber unsere Kleine ist ja wahrlich auch kein Engel. Von wegen "lässt sich nicht bestechen/gut zureden" etc…: Heute morgen um 5 Uhr stand sie an unserem Bett und quengelte, dass sie Hunger habe und jetzt sofort essen wolle. SOFORT!!! Ein Nein liess sie nicht gelten und von gut zureden konnte keine Rede sein. Sie hat gewonnen (anders kann man das um 5 Uhr früh nicht nennen) und mein Mann ist mit ihr in die Küche getrottet, wo er ihr Cornflakes zubereitet hat. Echt jetzt!
    Sie schreit vielleicht nicht rum, aber Terrorisieren und den Willen aufzwängen hat sie denke ich dennoch ganz gut drauf. Es lebe die Kleinkindanarchie!

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