Die 15 ultimativen Überlebensstrategien der Mama on the rocks

Die liebe Janina vom Blog Herzmutter hat diese geniale Blogparade zum Thema «Welche Mama (oder Papa) Sünden begehst du? Überlebensstrategien verzweifelter Eltern» gestartet. Mir war sofort klar – da muss ich mitmachen. Denn ohne Überlebensstrategien geht gar nix! Ich werde in Bezug auf meinen Blog via Twitter oft gefragt, ob denn wirklich alles so einfach ist mit zwei Kids, wie ich es darstelle. Nein, ist es nicht. Auch bei mir ist nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen, und es gibt Tage, da will ich gar nicht mehr. Aber tatsächlich merke ich, dass ich mit zwei Kindern gelassener bin, als ich es mit einem war. Irgendwie habe ich losgelassen. Vielleicht auch aufgrund meiner 15 Überlebensstrategien? (das meine ich mit einem Augenzwinkern!)

  1. Nach dem Haare waschen erkläre ich meiner Familie, dass ich jetzt nur noch schnell die Haare trocknen muss, und dann habe ich «sicher wieder Zeit für alle». Während des Trocknens lese ich mich aber mit der linken Hand heimlich durch meine gesamte Twitter-Timeline. Was dazu führt, dass das Haare föhnen ewig dauert.
  2. Bei schönem Wetter spielt LadyGaga am liebsten im Garten. Die drei Nachbarskinder sind auch immer draussen unterwegs. Im Nu ist die kontaktfreudige LadyGaga bei ihnen und die andere Mutter muss sich kümmern (böse Mama on the rocks…).
  3. Nach dem Mittagessen hat LadyGaga Zimmerstunde, das heisst sie muss dann in ihrem Zimmer alleine etwa spielen. In dieser Zeit schlafe ich meistens und hole den Baby-bedingten, verpassten Nachtschlaf nach. LadyGaga sagt dann immer: «Gäll, Du chunsch denn zu mir, wenn du ufgwacht bisch». Nur mache ich das nie. Wenn ich aufwache, ist sie immer noch im Zimmer am Spielen und ich mache leise etwas im Haushalt oder gehe an den PC.
  4. Seit ich nicht mehr arbeite, ist natürlich auch LadyGaga mehr zuhause als früher. Gab es früher einen Mami-Tag pro Woche (Freitag), an dem ich voll für mein Kind da war (wohlgemerkt, wir hatten eine Putzfrau), kann und will ich jetzt die gemeinsame Zeit nicht exklusiv mit Spielen verbringen. Das versteht sie nicht. Ich habe jetzt also ein Ticketing-System eingeführt: Pro Tag kriegt sie drei Tickets (die sie selber gebastelt hat). Und wenn ich etwas mit ihr spiele, gibt sie mir ein Ticket ab. Jaja klingt super toll und Über-Mami und Boah die Idee. Klappen tut es aber noch nicht. Wir ich arbeite aber dran 😉
  5. Als LadyGaga klein war, haben wir ihr beim Zubettgehen gesagt, dass wir jetzt auch gleich schlafen gehen. Sonst hätte sie rumgemosert. Heute sage ich ihr jeweils: «Ich gehe jetzt noch die Küche machen.» Und was soll ich sagen, der Wille ist da, aber das Fleisch so schwach. Meistens lande ich postwendend vor der Glotze. Ach, und wenn ich genervt bin, weil das Ins-Bett-Bringen so lange geht (und das tut es fast immer), sage ich: «Mami hat auch mal Feierabend!!» Das wird sich sicher irgendwann rächen, Stichwort Kindermund. Ui Moment, hab grad ein Ticket gekriegt, muss spielen gehen.
  6. Generell geht bei mir jetzt alles viel langsamer. «Ich geh nur schnell ins Schlafzimmer, etwas holen.» Huch, wie kommt das Handy plötzlich in meine Hand? «Jaja, ich komme ja gleich, LadyGaga.» Auch auf dem Klo sitze ich länger als früher, obwohl meine Verdauung tiptop ist.
  7. Ich mache es mir zunutze, dass LadyGaga gerne im Haus hilft. Sie darf mir beim Kochen helfen, wenn sie Lust hat, auch wenn es dann länger geht. Seit sie älter ist, muss das Essen Gottseidank nicht mehr pünktlich um 12 auf dem Tisch stehen. Sie darf mir beim Kloputzen helfen, weil sie so gerne das Lavabo wäscht. Sie darf Wäsche zusammenlegen, auch wenn es kreuzfalsch ist. Alles, was sie von sich aus machen will im Haushalt: Meine Unterstützung ist ihr sicher. Und so putze ich endlich wieder einmal das Bad.
  8. Wenn sie mich extrem nervt, pampe ich auch mal «Dann mach halt, Du machst ja eh was Du willst» und rausche ab. Mit dem Wissen, dass sie sofort in Tränen ausbrechen wird, weil sie nicht will, dass ich böse auf sie bin. Aber da kann ich nicht über meinen Schatten springen und spüre so ein diabolisches Gefühl in mir aufkommen. Ist es Macht? Eigentlich ja nur verkappte Ohnmacht. Das Ganze hat sich aber eh als Bumerang herausgestellt: Mittlerweile schnappt sie mich auch mal mit gekreuzten Armen an: «Denn mach halt!» Kleines Biest.
  9. Ich delegiere! «Frag den Papi, der Papi soll das machen, der Papi soll das entscheiden.» Ich höre den Tag durch genügend «Maaamiiiiiiiiiiiii?!?!?»
  10. Wenn ich unbedingt bloggen will und LadyGaga keine Ruhe lässt, setze ich sie vor den TV. Ohne schlechtes Gewissen, nur Erleichterung, pur und ungefiltert (aber jetzt gerade ist Zimmerstunde).
  11. Wenn ich sie stressen will, sage ich: «Das sage ich dem Papi», wenn sie etwas angestellt hat, frech war etc. Findet sie gaaar nicht lustig, sie wird dann ganz bleich im Gesicht. Dabei ist mein Mann viel netter als ich.
  12. Als LadyGaga noch ein Baby war und noch nicht durchgeschlafen hat, habe ich mich nachts bei Geschrei schlafend gestellt, bis mein Mann irgendwann schlaftrunken aufgestanden ist. Gewonnen! Beim zweiten Kind hat das leider nicht mehr geklappt, seine Überlebensstrategie (Schnarchen!) hat da besser funktioniert. Jetzt stehe also immer ich nachts auf, wobei Copperfield mittlerweile von Mitternacht bis 4 oder 5 Uhr schläft, dann einmal Schnuller rein, Baby auf den Bauch legen und weiterschlafen bis 7 Uhr.
  13. Übrigens die weitere Überlebensstrategie meines Mannes: Nach dem Feierabend und am Wochenende ab in den Garten. Da chillt er, macht was Nützliches und hat erst noch die Kleine im Blick (inklusive wiederum der Nachbarskinder, die dann bei uns sind). Seine Überlebensstrategie ist also auch meine, weil ich dann meine Ruhe habe. Meistens schreit dann aber Copperfield. Mist, wieder nicht gewonnen.
  14. Wenn irgendjemand zu Besuch ist: Sofort das Baby abgeben.
  15. Ab 23 Uhr habe ich Feierabend. «Schatz, gibst Du bitte Copperfield das letzte Fläschchen des Tages und wechselst ihm die Windeln?» Mama on the rocks Tschüss und ab.

Und hier noch mein ultimativer Tipp, was jede Überlebensstrategie zunichte macht: Versprechungen/Ankündigungen! Never ever sagen: Ich spiele heute noch dies und das mit Dir, morgen gehen wir in den Zoo, Dienstag kommt die Tante usw. Das bricht jedem guten Tag das Genick. «Mami, wann genau darf ich jetzt fernsehen? Jetzt? In 5 Minuten? Mami, wie lange dauert es noch, bis ich darf? MAMI?!?!?»

3 thoughts on “Die 15 ultimativen Überlebensstrategien der Mama on the rocks

  1. Sehr sehr geil geschrieben – und das mit den Karten ist genial! Juhu, noch eine Sünderin 🙂 Ich glaub ja, die ganzen politisch korrekten Supermuttis machen sowas auch, aber nur heimlich… Liebe Grüße, Janina

  2. Das mit den Tickets finde ich spannend! Falls der Zwerg irgendwann soweit ist mich nicht nur zu ignorieren und auch mal zuzuhören bzw. das umzusetzen was ich sage, dann probieren wir das auch mal aus!
    Liebe Grüße Nadine

  3. Super! Ich werde auch noch was dazu schreiben bei Gelegenheit. So interessant, bei anderen "Sündern" mal ein bisschen reinzuschnuppern 🙂 Ach, und meine Verdauung scheint auch irgendwie nicht mehr die schnellste zu sein, seit es Smartphones gibt. Same here! Liebe Grüße

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert