Erkenntnisse zu den Mommy Wars – Auswertung der Blogparade

Was für ein Echo auf die Mommy-Wars-Blogparade! Ursprung allen Übels (hehe) war ja, dass @j_hauri, @herzteddy und ich uns bei Twitter darüber unterhalten haben, dass wir nicht wissen, womit sich die Mommy-War-Mütter und die Daddy-War-Väter ihrerseits herumschlagen müssen. Wir wollten der Sache auf den Grund gehen. Im Folgenden die Auswertung der über 30 (!) Blogparadenbeiträge, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Gegen was genau wird in diesem Krieg gekämpft?

«Mommy Wars» sind heute ein Übergriff für so vieles. Ich lebe! Jetzt! macht darauf aufmerksam, dass der Begriff 1986 populär wurde, nachdem Leslie Morgan Steiner das Buch «Mommy Wars: Stay-at-Home and Career Moms Face Off on Their Choices, Their Lives, Their Families» publizierte. Auch Mamamania bezieht sich auf diese ursprüngliche Definition. Sie fragt: Kann man sagen, was besser, was schlechter ist? In jedem Fall ist das schlechte Gewissen der treibende Motor der involvierten Mütter. Mamamania hat beides ausprobiert und ist für sich zum Schluss gekommen, dass sie besser als Working Mom denn als Stay-at-home-Mom funktioniert. Ihr Motto (wie auch meins und das von vielen Blogparadenteilnehmenden!): Leben und Leben lassen. Damit hat Daily Pia zu kämpfen, die gerade von der Working Mom zur Stay-at-Home-Mom gewechselt hat und nun wieder neue Anfeindungen zu hören kriegt. Da ist nichts mit Leben lassen. Kritiker gehen einem nie aus, wenn man exponiert ist, nicht digital und nicht im Real Life! Es leben die Mommy Wars. Nicht.Ich lebe! Jetzt! zeigt aber auch sehr schön auf, dass Mommy Wars heute noch weitergehen als die ursprüngliche Definition. Es geht darum, anderen ungefragt «Ratschläge aus der Hölle» (Zitat Muffinqueen) aufzudrängen.
Mama hat jetzt keine Zeit hat schon 2012 festgestellt, dass Supermutti immer die anderen sind, denn alle Mütter (und die Väter?!) haben ja per definitionem ein schlechtes Gewissen. Das wird uns quasi mit dem Kind gleich gratis mitgeschenkt. Sie sagt: «Jede [Mama] zeigt gegen aussen nur die Fassade, die sie zeigen möchte – also etwa 20% ihres wahren Ichs –, meint aber, alle anderen würden alles von sich preisgeben. So entsteht automatisch eine Schieflage in der Wahrnehmung.» Gekämpft wird also gegen das Feindbild Supermutti, weil es nicht mit dem Eigenbild kongruent ist. Mommy Wars machen zudem immer nur die anderen. Alle fühlen sich angegriffen und keiner will es gewesen sein. Mama hat jetzt keine Zeit fragt weiter: «Ob da was mit der Wahrnehmung schief läuft?» Wir kommen darauf zurück.

Die Killerthemen

Die Ur-Themen der MommyWars hat Verflixter Alltag zusammengefasst: Stillen, Schlafen, Zahnen, Bekleidung. Müssen wir es wirklich immer besser wissen? Bei Muffinqueen geht es um die doofsten Sprüche zum Stillen. Auch Ich lebe! Jetzt! musste sich schon so einiges anhören. Die Sprüche, die sie auflistet, sind der Hammer! Bei Behl! Coaching geht es um doofe Sprüche, die sie sich wegen ihres Au-pair-Mädchens anhören musste. Der Katzenfutter-Spruch ist le-gen-där! «Hast Du denn schon ein neues Zuhause für Deine Tiere gefunden?» Solche und ähnliche Fragen konnte sich Momsoffice nach der Geburt der Kinder anhören. Familienbett? Gummibärchen? MamisBlog kennt die Blicke der Umwelt dazu! Sie stellt aber auch fest: «Es kommt auf das Bauchgefühl an, und da lassen wir uns als Familie nicht reinreden!» Und dann noch lackierte Fussnägel, riechender Lieblingshase, Daumenlutschen? Hexhex 2.0 erzählt von Grandma-Wars – alten Damen, die ihre Meinung überall ungefragt platzieren müssen. Kennt ihr auch? Mamamoks (Blog nicht mehr online) Tochter wurde mit einem harmlosen Storchenbiss geboren. Auf der Neonatologie, acht Stunden nach der Geburt, bekam sie bereits die volle Ladung Mommy War auf einmal: «Oh Gott, Ihnen gehört dieses Kind. Ihr Kind sieht echt schlimm aus». Hach, wir Mütter können so nett sein. Nicht. Die Liste liesse sich beliebig erweitern…

Ja wo findet der Krieg denn statt?

An erster Stelle in den Blogparadenbeiträgen rangiert hier eindeutig: das Internet! Wobei das nicht verwunderlich ist – Mütter und Väter, die bloggen und an Blogparaden wie dieser teilnehmen, sind nun mal im Internet anzutreffen, sind hier also sensibilisierter. Internet-Foren und Facebook sind klare Sieger. Mama mit Macken erzählt: «In meinem Forum, in dem ich mich angemeldet habe, war ich seit über einem Jahr nicht mehr. Und Kommentare lesen unter Artikeln zur Erziehung? Lass ich meist auch, weil mich diese Konzeptreiterei einfach nur ankotzt.» Und so geht es vielen.Familie Motte nimmt den Shitstorm auf Bloggerin Herzmutter (Blog nicht mehr online, heute 2KindChaos) zum Anlass, um über Mommy Wars zu sinnieren. Warum greifen wir uns im Internet so vehement an? Liegt es an der Distanz, dem Schutz der Anonymität, wie auch Mein Leben als Familienmanagerin feststellt? Ich selbst scheine hier die Ausnahme zu sein: Mommy Wars im digitalen Fenster meines PCs oder meines Smartphones stören mich viel weniger, weil ich sie nicht so sehr an mich ranlasse wie die Nachbarin, die mir ihre Meinung aufzwingen will. Wenn mir ein Post, ein Kommentar, eine Reply nicht gefallen, klicke ich sie einfach weg. Auf Twitter habe ich sehr viele Stimmen gehört, dass die Mütter die ganze Aufregung der Blogparade nicht verstehen und nur im Netz auf Mommy Wars treffen, im Real Life aber nicht. Und doch… In den verschiedenen Posts zur Blogparade ist oft von Spielplätzen die Rede, z.B. auch bei Philinsmom, die gerne einen Waffenstillstand auf dem Spielplatz erleben würde. Ein schönes Beispiel für Mommy Wars findet sich auch bei More than words: die Spielgruppe. Spannend finde ich den Beitrag auch deshalb, weil die Kommentare dazu ebenfalls in die gleiche Richtung gehen: Indirekt wird wiederum das Verhalten der Bloggerin kritisiert. Hört die Spirale nie auf?
Witzig auch das Telefongespräch, das Das zweite Kind sind Zwillinge beschreibt. Wie viele Termine verträgt ein Kind und muss meines dann auch so sein? Auch Mama Schulze philosophiert über den vollen Terminkalender der heutigen Kinder und den Druck, dem wir stetig ausgesetzt sind – sei es untereinander als Mütter oder im Büro oder oder…
Munichs Working Mom konstatiert zwar: «Den Spruch „Dann brauche ich keine Kinder bekommen, wenn ich sie dann wieder so schnell in die Fremdbetreuung stecke»… habe ich ehrlich gesagt in meinen fast 8 Jahren des “Working-Mom” Seins noch nicht gehört. Ich habe sie aber gelesen!» – Mama mit Macken hat ihn aber erlebt, und zwar in der Familie!

Wen trifft es?

Bei Fätzätüfal (Blog nicht mehr online) stiess ich zum ersten Mal auf den Begriff der «Opfermütter». Betreffen die Mommy Wars tatsächlich nicht ALLE Mütter? Gibt es Mütter mit einem Unsicherheitsgen, die «Tätermütter» regelrecht anziehen? Müssen alle Erstlingsmamas erstmal geimpft werden gegen das Opfermütter-Virus? Wie kann es sein, dass nicht ALLE Mütter das kennen? Es gibt nämlich tatsächlich auch Blogparadenteilnehmer, die meistens nur zu hören kriegen, «wie toll wir alles machen und wie gut es läuft» (Entschilunke). Und es ist davon auszugehen, dass alle Mütter, die keine Mommy Wars kennen, erst gar nicht bei der Blogparade mitgemacht haben, sondern nur den Kopf über das Thema schütteln. Gut so!
Manchmal verhindert auch das Grosse, dass wir uns mit dem Kleinen herumplagen müssen. Bei BleibCOOLmami drehte sich in den ersten Lebensmonaten ihrer Zwillinge alles nur um die beiden Frühchen. Sie sagt, sie kennt keine Mommy Wars. Gut möglich, dass sie aufgrund der speziellen Situation «Problemchen» (ich mein das nicht zynisch!) dieser Art gar nicht bis zu sich vordringen liess. Es braucht ja nicht nur den Sender, sondern auch den Empfänger. Aber auch Murmels und ich kennt keine Mommy Wars (höchsten die mit der eigenen Mutter), fragt sich aber selbst, ob es nicht eine Frage der Wahrnehmung ist. Interessant dabei: Auch sie ist Zwillingsmutter. Zufall? Ich stelle mal die provokative These in den Raum: Vielleicht getraut sich ja keiner, einer Zwillingsmama Ratschläge zu erteilen? Schliesslich sind zwei Babys auf einen Schlag die Königsdisziplin. Raunen wir uns nicht alle hinter vorgehaltener Hand bewundernd zu: «Die hat Zwillinge. ZWILLINGE!!» Und so gilt auch Chaos2 als Supermutti, weil sie Zwillinge wuppt und gleichzeitig noch eine Krabbeldecke näht («Die Kinder lagen noch 80% des Tages pupsend und schlafend in ihrer Wiege. Da war das kein Kunststück!», rechtfertigt sie sich.) Mein Tipp: unbedingt lesen, weil hier Fremd- und Selbstbild so schön demontiert werden.
Es gibt aber auch Diskrepanzen zwischen Stadt und Land.Feiersun erzählt vom Dorfdrachen, dass einem Hören und Sehen vergeht. Das ist echt nicht lustig, was sie sich alles anhören muss! Es gibt keine Mommy Wars? Von wegen! Auffällig auch: Von Mommy Wars betroffen sind verstärkt 1-Kind-Mütter. Beim zweiten Kind ist oftmals Schluss! Mutter & Söhnchen z.B. ist gerade zum zweiten Mal Mutter geworden. Sie hat Mommy Wars satt und hat beim zweiten Sohn beschlossen, keine Krabbelgruppen mehr zu besuchen, kein Babyschwimmen und keine Babymassage mehr. Sie musste mit ihren Freundinnen (!) Toastbrot(!)diskussionen führen. Beim ersten Kind hört man sich andere Meinungen oder Ratschläge noch an und getraut sich nicht, den Mund aufzumachen, beim zweiten Kind ist aber basta!

Was mir insgesamt nach der Auswertung aller Beiträge auffällt: Mommy Wars hat was mit Wahrnehmung und ganz ganz viel mit Unsicherheit zu tun. Was lasse ich als Mutter überhaupt an mich ran? Was verletzt mich? Wo ist mein Hoheitsgebiet, mein persönlicher Raum? Das steht und fällt mit dem individuellen Charakter jedes Menschen. Ich denke, es ist falsch zu sagen «Mommy Wars gibt es nicht», nur weil es einen selber nicht betrifft. Es stellt ja auch keiner Depressionen in Frage, nur weil er selber noch keine hatte. Für Mommy Wars braucht es aber Sender und Empfänger.

Wer wirft denn eigentlich den ersten Stein?

Viele Blogparaden-Teilnehmende realisieren, dass sie selber nicht ganz lammfromm sind. Wir werten alle! So auch Mamaslifestyle. In ihrem wie ich finde hervorragenden Post stellt sie nicht nur fest, dass für sie Google oftmals gefährliches Halbwissen anderer Eltern entkräften muss («Wie hoch ist die Gefahr gelähmter Gesichtsmuskeln nach dem Ohrlöcher-Stechen?»). Sie bemerkt auch Züge an sich selber, dass sie gut und gerne mal zum Richter über Gut und Böse mutiert: «Eine …. Mutter erzählte mir…, dass sie seit über einem Jahr Kindergarten „Eingewöhnung“ mit ihrer 4jährigen Tochter betreibe… Also sitzt sie seit über einem Jahr im Nebenraum hinter einer Glasscheibe und ist dabei, während ihre Tochter im Kindergarten spielt. Im Stillen habe ich sie als Glucke verurteilt.» Ha, wer nicht! Der Grat zwischen Opfer und Täter ist ein schmaler! MrsCgn macht deutlich, dass wir alle eigentlich urteilen, und
sei es nur über die weissen Socken des Gegenübers. Sie sagt auch: Wer solche Mommy Wars vom Zaun bricht, sagt mehr über sich selbst aus als über die Kritisierten. Die gute Nieselpriem macht sich denn auch in gewohnt witziger Manier über sich selbst als tolerante Mutter lustig und karikiert Bilder von der Tofu-Mutter und der Cake-Pop-Prinzessin.
Görls Queen bemerkt, dass sie selber eine Lästerschwester ist, ihre Meinung aber einer fremden Mutter nie ins Gesicht sagen würde (ich auch nicht). Mama Schulze lässt sich regelmässig «in den Sog der schlechten Schwingungen hineinziehen. Und gebe dann einen gut gemeinten Ratschlag (an Mütter, aber auch an Nicht-Mütter), den ich mir sparen könnte.» Auch Entschilunke sagt: «Ja klar, kommt es immer mal wieder vor, dass ich Dinge bei anderen Müttern sehe, bei denen ich denke “OMG, das würdest du nie tun” oder “wie kann man nur” und ja mir ist auch schon ein gut gemeinter Ratschlag rausgerutscht.» Insgesamt aber ist sie eher dafür, die Klappe zu halten.
Auch bei Seitenknistern (Blog nicht mehr online) habe ich ein sehr schönes Statement gefunden: «Wir haben alle einen Hang zu «eine[r] gewisse[n] Überlegenheit, bis jetzt überlebt zu haben, zu arbeiten und irgendwie doch meistens alles unter einen Hut zu bekommen. Wir wollen doch alle irgendwie ein bisschen bewundert werden, oder?» Betreiben wir also alle nur Fishing for compliments? Irgendwie schon, und manche halt mehr, manche weniger. Interessant finde ich hier, dass sehr wohl ein Bewusstsein dafür vorhanden ist, dass man selbst in die Mommy-Wars-Falle getappt ist und auch wieder hineintappen wird (wir lernen also nicht dazu…).
Sehr aufschlussreich finde ich hier auch den Beitrag von Frau Chamailion, die mit ihrer Meinung bei anderen Müttern nicht hinter den Berg hält, damit nach eigener Aussage irritiert und eigentlich aber gar keine bösen Absichten hat. Wo hört Meinung auf und fängt Kritik an? Und was fangen wir mit diesem Wissen an?

Ist es eine Frage des Alters?

MrsCgn hat schon ältere Kinder und findet: «Ich bin mit meinen Kindern offensichtlich aus der Phase heraus, dass man ungebetene Ratschläge bekommt (oder ich strahle aus, dass man mir damit nicht zu kommen braucht).»
Die jungen Väter wie Weddingerberg (und auch die jungen Mütter) bemerken hingegen, dass die Kids noch zu jung sind und sie noch gar nicht so viel Kontakt zu anderen Eltern hatten. Es scheint also ein «perfektes Alter» für Mommy Wars zu geben, irgendwo zwischen 1 und 10.

Die Sicht der Papas

Auch einige Männer haben an der Blogparade teilgenommen. Von Papaleaks stammt in diesem Zusammenhang der Begriff der Vergleicheritis. Väter wollen demnach mehr prahlen als belehren. Lauschvater (Blog nicht mehr online) sagt: «Echte Freunde prahlen nicht!» und verweigert die Teilnahme oder das Unterstützen irgendeiner Art von Elternkrieg. Papas haben es da offenbar leichter. Für ihn sind Daddy Wars ein Zeichen für Missgunst und Neid. Für ihn wie auch für die anderen Väter geht es also bei den Daddy Wars interessanterweise nicht um Kritik am anderen, sondern ums Betonen der Fähigkeiten des eigenen Kindes («Mein Haus, mein Auto, mein Kind»?).
Weddingerberg ist im sechsten Monat Papa. Er schreibt sehr poetisch und pointiert: «als Eltern ist man nicht Teil eines Ganzen. Es gibt dieses Ganze nicht und auch keine ganzheitliche Elternerfahrung. Theoretisch teilt man einen Teil jener Erfahrung. Mehr aber nicht. Manchmal reicht dies als Grundlage, sich mit anderen zusammenzutun. Manchmal, und so ehrlich muss man manchmal sein, nicht.» Auch er bezieht sich allerdings vor allem aufs Prahlen und stellt in den Raum, ob Mommy Wars eigentlich eine Neiddebatte sind.
Aber auch Philinsmom hält fest: «Erst sind wir neidisch auf schlankere Frauen und deren schönere Männer und dann sind wir neidisch auf hübschere und talentiertere Kinder.» Ist es also doch nur eine Frage des Neides?

Lösungsansätze

MrsCgn hat sich dazu entschieden, in den Beobachtermodus zu wechseln, wenn sie sich angegriffen fühlt. Sie hat realisiert, dass der Angreifende mit seinen Äusserungen eigentlich mehr über sich selber aussagt denn über das Opfer. Ich finde das eine sehr gute Idee: Einfach mal durchatmen. Ich bin ja sowieso für mehr Ommm im Leben.
Sehr viele Teilnehmende sagen wie Görls Queen (was für ein toller Blogname!) oder auch Hexhex 2.0: «Ich plädiere für ein bisschen weniger einmischen und ein bisschen mehr Klappe halten und sich seinen Teil denken, dann lebt es sich für alle entspannter.» Schmetterlingsfamilie macht sich in ihrem Plädoyer stark für ein friedvolles, respektvolles Miteinander, und auch Nieselpriem wünscht sich ein geeintes Mamabloggertum. Denn: «Kinderkotze stinkt auf einem Armani-Blazer genauso wie auf einer Polyesterjacke vom Kik.» Wir sind alle im gleichen Boot. Mama- und Papablogger sollten damit anfangen, sich nicht gegenseitig eifersüchtig zu beobachten, sondern sich auch an den Erfolgen der anderen zu erfreuen. Gute Artikel sollte man teilen, kommentieren.

Die Gegenrichtung

Zur Blogparade hat sich eine schöne Gegenrichtung entwickelt, quasi eine Anti-Mommy-Wars-Blogparade, initiiert von Munichs Working Mom. Auffällig: Die bisherigen Teilnehmenden haben meist auch an der Mommy-Wars-Blogparade teilgenommen. Wer Mommy Wars kennt, kennt also auch das Gegenteil, nämlich dass Mütter Hand in Hand funktionieren, sich gegenseitig helfen, sich nicht mit Ratschlägen zumüllen, sondern füreinander da sind. Munichs Working Mom hält (wie ich finde zu recht) fest – da muss ich mich an der eigenen Nase nehmen –, dass es «die Pflicht von uns bloggenden Müttern ist, dieses Bild [der Mommy Wars] aktiv und bewusst zu ändern und zu prägen.» Ihre Blogparade läuft noch bis Mitte Oktober, macht also mit!
Besonders gefällt mir der Beitrag von Werdenundsein, die sagt: «Ich denke immer wieder darüber nach, ob diese Mütter-Kriege so einzigartig sind» und dann die besten Beispiele dafür bringt, wie wir uns eben doch immer wieder gegenseitig helfen. Und Frische Brise macht ihrem Namen alle Ehre und konstatiert: «In meinem Alltag mit anderen Müttern ist Platz für ehrliche Gespräche, für eine Umarmung, ein Nicken, ein kleine Aufmerksamkeit, Unterstützung bei der Kinderbetreuung oder ein Rat auf Nachfrage.»

Schliessen möchte ich meine Auswertung mit einem Zitat von Berlinmittemom: «Mutterschaft ist kein Kampf, den wir untereinander ausführen sollten. Es ist unser jeweils ganz eigener Weg mit unseren Kindern. Wir sind verschieden, das ist alles. Und das ist okay.»

Ich hoffe, die Auswertung hat gefallen! Mir hat es sehr viel Spass gemacht und ich bedanke mich auch im Namen von Muffinqueen und Momsoffice bei allen Teilnehmenden der Blogparade

11 thoughts on “Erkenntnisse zu den Mommy Wars – Auswertung der Blogparade

  1. Klasse Auswertung und so tolle Beiträge, das hat Spass gemacht zu lesen.
    Ich habe es ja leider nicht geschafft mitzumachen, Du weisst schon, so als Supermama habe ich halt nicht so viel Zeit. :-))) (für die, die mich nicht kennen, das war jetzt ein Scherz 😉
    Mommy Wars bekomme ich hier in Frankreich einfach nicht wirklich mit, wenn dann nur im Netz und da klicke ich dann einfach weg, weil mir die Zeit zu schade ist. Ich finde als Blogger ist man ja eh schon immer von den Neidern ein bisschen angefeindet, weil wir Bloggerinnen ja alles pädagogisch richtig machen und in einer heilen Welt leben, ha ha ha
    Auf jeden Fall hast Du da eine sehr schöne Zusammenfassung hinbekommen!!!!!
    Lieben Gruss
    Tanja

  2. Dank für die ausführliche Zusammenfassung.
    Mich irritieren solche Formulierungen wie "ich musste mit X über Y diskutieren". Nein, man muss nicht diskutieren. Man kann auch einfach nicken, artig lächeln, sich bedanken und "Arschloch" denken. Das ist erst noch gut für den Blutdruck.
    Ich wünsche allen einen positiven Tag!

  3. Super Auswertung! Ich habe überhaupt noch nie eine Auswertung einer Blogparade gesehen, lediglich eine Auflistung. Ganz klasse!
    Ich möchte, auch wenn ich selbst nicht teilgenommen habe, gern noch etwas aus meiner ganz persönlichen Sicht hinzufügen. Ich erlebe im Internet persönlich keinen Mommy War, ich gebe aber auch nur sehr wenig preis und biete natürlich auch weniger Angriffsfläche. Dagegen sind Spielplätze oder das Abholen aus dem Kindergarten oder Kindergeburtstage, bei denen die Eltern bleiben sollen, wie ein Kriegseinsatz für mich.
    Ich habe zwei Kinder, einen Sohn in der Schule und eine Tochter im Kindergarten, die sehr unterschiedlich sind. Wegen meiner Tochter wurde ich noch nie irgendwie angesprochen, obwohl sie schon mit 6 Monaten in der Krippe war und ich sie nicht lange stillen konnte. Bei meinem Sohn fing es schon in der Babygruppe mit wenigen Monaten an und zog sich durch zur Spielgruppe, in den Kindergarten usw. – für mich war und ist das kaum auszuhalten. Wieso das so ist, ganz einfach: Er ist anders. Und das fällt jedem sofort auf. Leider kommen nur wenige andere Mütter damit zurecht, ich spüre oft ganz viel Neid. Mein Sohn ist ein lieber und umgänglicher Junge, sehr intelligent (haben wir auf Druck des KiA und der Schule auch testen lassen, sagen wir nur vorsichtshalber niemandem) und auch sehr sensibel. Er hat kein Interesse an den üblichen Jungenspielen, Rempeleien sind ihm zuwider. Wenn andere Kinder gröber werden, weint er und die Mütter gehen auf mich los. Herzlichen Dank dafür! Außerdem hat er einen extremen Gerechtigkeitssinn, was ihn auch oft zum Weinen bringt. Die Mütter gehen dann auf mich los, klar. Einige wenige Mütter wissen zu schätzen, wie schön er spielen kann und wie umgänglich er ist. Dort ist er ein gern gesehener Gast und ich werde nicht angefeindet.
    Ich denke -aus meiner eigenen Erfahrung-, dass Mommy Wars hauptsächlich durch Neid und das Unvermögen, andere zu akzeptieren wie sie sind, verursacht wird. Und das ist sooo schade! Wie sollen unsere Kinder es dann lernen?

  4. Was für eine Zusammenfassung! Da steckt viel Zeit und Arbeit hinter, also Respekt und vielen, vielen Dank. Für mich war es insofern interessant, als dass ich mir über ein Thema Gedanken gemacht habe, über das ich sonst (noch) nicht nachgedacht habe. Es wird spannend, wie ich in ein bis zwei Jahren darüber denke. 😉

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