Die Leiden der Bloggerin

Bloggen gehört für mich mittlerweile zu mir wie mein Mann und meine Kinder. Und mein Auto. Bloggen ist ein Teil von mir. Dieser Teil wird aber nicht immer so gepflegt, wie ich es mir wünsche. Genauso wie ich mir nicht regelmässig die Beine rasiere (jaaa!!!!) oder mein Gesicht nicht jeden Abend eincrème, schaffe ich es nicht, das Blog so regelmässig zu befüllen, wie ich die sprudelnden Ideen im Kopf habe. Das Leben macht einem oft einen Strich durch die Rechnung.
Das Blog ist eine zarte Pflanze, die gegossen werden will! (c) Fotolia

 

Hier meine ultimativen 10 Gründe, warum ich nicht zum Bloggen komme:
  1. LadyGaga ruft mich und verlangt, dass ich. Jetzt. Sofort. Auf der Stelle. In ihrer Puppenküche imaginären Kaffee und Kuchen esse und einem Picknick fröne.
  2. Ich muss Copperfield hinterherhechten, der gerade von mir auf dem Gästebett neben dem Schreibtisch mit PC hingelegt wurde und innerhalb von Sekunden begonnen hat, sich einem Wrestler gleich quer über die Matratze zu werfen (Rücken- und Bauchlage abwechselnd), um von einem Ende ans andere zu gelangen. Oder hart auf den Boden zu knallen, wenn‘s denn sein muss (nein, muss es nicht, lieber Sohnemann!!!).
  3. Ich muss Telefonate führen mit Callcenters, die mir zu jeder Tageszeit eine Krankenkassen-Police andrehen wollen. Folgendes will man mir weismachen: A) Ich brauche dringend einen Termin bei mir zuhause, noch diese Woche, bei dem ich dann richtig analysiert und beraten werde (nein!), B) Meine Krankenkasse ist sowieso zu teuer und man bietet mir bessere Konditionen an – ohne zu wissen, was meine Konditionen überhaupt sind, C) «Wussten Sie schon, dass die Prämien nächstes Jahr wieder hoch gehen?» (Hallo?!!? JAAAA?!? Wir sind in der Schweiz, teures Gesundheitssystem, die Prämien gehen sicher nicht runter!) D) «Sö könnön mösch nöscht, aber isch sähä, dass Ihrä Krankenkassä zu teuä iss. Sie wohnä an X-Strasse – korräkt? Und Ihre Mann heisst Coppärfield?» Na wenn schon ein Steckbrief, dann bitte einer, in dem ich nicht mit meinem Sohn verheiratet bin. Ich habe aber natürlich um der Freude willen die Ehe bestätigt. E) Als ich einem Callcenter-Mitarbeit einmal sagte, ich sei nicht interessiert, antwortete er: «Dann sind Sie einfach nur dumm» und legte auf.
  4. Mami bist Du jetzt fertig Mami wie lange geht es noch Mami darf ich TV schauen Mami das ist langweilig Mami Du hast gesagt nur fünf Minuten Mami ich will aber nicht im Zimmer bleiben Mami darf ich TV schauen Mami ich hab Hunger Mami der Copperfield hat gekotzt Mami ich habe das nicht extra gemacht Mami darf ich TV schauen Mami wie spät ist es Mami wann kommt der Papi endlich heim Mami darf ich TV schauen Mami Du bist so gemein Mami es tut mir Leid Mami darf ich TV schauen Mami Du bist nicht mehr meine Freundin Mami mir ist langweilig Mami darf ich TV schauen Mami ich will aber nicht CD hören Mami ich bin fertig mit Malen Mami darf ich TV schauen
  5. Der PC ist besetzt: Mein Mann gamed. Und gamed. Und gamed. (Gamen ist für ihn wie für mich Bloggen.) Ich habe zwar noch einen Laptop zur Verfügung. Aber auf der Tastatur schreibt es sich nicht so gut. Ausserdem lese ich beim Bloggen meist grad auch noch andere Blogs und kommentiere, muss will also online sein. Unser WLAN funktioniert aber nicht. Warum dem so ist, lasse ich mal so stehen, ich will keinen Ehekrach heraufbeschwören… Mein Mann ist übrigens Informatiker.
  6. Das TV-Programm ist sooooo gut. OK, so toll ist es nicht. Aber mein Gehirn ist abends Pampe, da reicht es oft nur noch für mediale Berieselung. Ausserdem: siehe Punkt 5.
  7. Ich bin beruflich unterwegs. Ich habe den Laptop extra dabei, um im Zug zu bloggen. Bevor der Kongress anfängt. In der Pause. Irgendwann. Am Ende geht der Laptop wieder unbenutzt nachhause. Aber chic sah die weisse Labtoptasche an mir aus!
  8. Ich habe Besuch. Am Montag war eine Mutter mit ihrer Tochter bei uns (Spieldate der Kids, das häuft sich…). Die Mutter ging nicht weg und blieb stattdessen von 14 bis 18 Uhr bei mir. Smalltalk für vier Stunden, in denen ich hätte bloggen (oder arbeiten!) können! Die Kinder spielten friedlich hinter verschlossener Tür. Versteht mich nicht falsch, ich freue mich natürlich über Besuch. Aber Smalltalk vier Stunden mit einer Mutter, mit der ich nicht warm werde?!? Das bin ich einfach nicht.
  9. Meine Mutter oder meine Schwiegermutter rufen an.
  10. Ich muss kochen. Windeln wechseln. Kinder bespassen. Haus putzen. Waschen. Einkaufen. Ach, und irgendwann sollte ich ja auch noch ARBEITEN.
Kennt ihr? Was sind Eure ultimativen Gründe, warum ihr nicht zum Bloggen kommt?

12 thoughts on “Die Leiden der Bloggerin

  1. Wenn die Kinder da sind, kann ich nicht bloggen.
    Schlafen die Kinder oder werden von jemand anderem bespaßt, muss ich arbeiten, aufräumen, putzen oder bin zu erschlagen, um zusammen hängende Sätze zu formulieren.

    Übrigens habe ich heute den zweiten Router installiert, damit die WLAN Abdeckung im Haus besser ist. 😉

  2. Ja-Ja-Ja und nochmals jaaaaa kenne ich 🙂
    Tagsüber wenn die Kids da sind keine Chance. Meistens blogge ich mit meinem Handy und der extra installierten App. Klappt ganz gut während das Winterkind sich in den Tiefschlaf nuckelt und das dauert schon manchmal seine Zeit. Ist etwas unkomfortabel aber geht manchmal nicht anders.
    Am Meisten blogge ich ja wenn mein Mann wieder unterwegs ist, dann bin ich immer ein paar Wochen alleine und have abends Ruhe und störe niemanden 😉
    LG Tanja (via Handy mit angedoggtem Winter-Fieber-Gips-Kind)

  3. Boah, hier immer noch Herbstferien. d.h. Punkt vier, von morgens um 10h00 bis abends um 20h00. Von 7h00 bis 8h30 Kurzen bereit machen für Eislaufkurs, von 8h30 bis 9h00 Fahrdienste, dann bis 10h00 Eislaufkurs inklusive "MAAAAAAAAAAAMAAAAAAAAAAAAA GUUUUCK MAL! MAAAAMAAAAAA DU GUUUUUCKST JA GAR NICHT"
    *gna*
    und danach Punkt 4) ohne Mittags oder Znachtpause versteht sich.

  4. Herrlich! Ja, kenne ich. Bei mir ist der Hauptgrund, dass ich auf dem Spielplatz festsitze. Und mit dem Handy, wie Tanja, krieg ich echt nicht hin. Also bleibt mir nur der späte Abend. Und mal im Ernst: hier guck ich auch mal fern oder kuschel mich an meinen Mann. Irgend etwas hindert einen immer 😉

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