Die 10: Warum ich gut als Mutter bin


 
Die berühmt-berüchtigte Lucie Marshall, Autorin des Beststellers Auf High Heels in den Kreissaal, hat auf ihrem Blog zur Blogparade aufgerufen (und mich sogar dazu eingeladen, gnihihi). Das Thema mit dem Hashtag #momsrock lautet: «Das habe ich in Bezug auf meine Kinder wirklich gut gemacht». Endlich endlich darf ich mich mal selber loben – ich bin ja schliesslich in Anlehnung an den Hashtag auch «on the rocks» – und muss mich für einmal nicht in Selbstkasteiung üben bzw. mich in meinem ewigen schlechten Gewissen suhlen.

Wenn ich mich aber lobe, dann richtig. Es ist also wieder einmal Zeit für eine ultimative 10: Die 10 ultimativen Gründe, warum Mama on the Rocks eben rockt.

 

  1. Die Küche: LadyGaga durfte schon mit drei Jahren mit dem Küchenmesser (in meinem Jargon: «Schnitzer») hantieren. Oder war es mit zwei? Ja genau, das habe ich erlaubt. Und es ist noch kein Finger ab. Zum Glück neigt meine Haut nämlich nicht zum Schwitzen, so dass ich mich immer voll auf zwei kleine Händchen konzentrieren konnte. Mit Erfolg. LadyGaga schneidet heute Gurken, Karotten, sogar Cherry-Tomaten und Bohnen – alleine. Sie kann komplett alleine eine französische Salatsauce herstellen (die auch noch schmeckt!). Sie liebt es, wenn sie mir beim Kochen helfen darf. Und ich binde sie wo immer möglich ein. Ich finde, das mache ich richtig gut. LadyGaga gewinnt an Selbstvertrauen, lernt kochen und ich ziehe mir eine Küchenhilfe heran. Win-win.
  2. Generell kochen: Ich bin eine gute Köchin und mag es, etwas auf den Tisch zu zaubern und auch mal zu improvisieren. LadyGaga isst abwechslungsreich und gesund. Das mache ich gut. Keine Ahnung, warum ich trotzdem Übergewicht habe. Ach ja, die Schokolade.
  3. Gefühle leben: Vor zwei Tagen war ich sagen wir mal nervlich nicht auf der Höhe, weil Copperfield den ganzen Tag rumgebrüllt hat (heute hat er dafür zwei Zähnchen mehr im Mund…). Ich war gereizt, weil ich den ganzen Tag lang meine Gedanken nicht hatte sortieren können. Und ich sagte zu LadyGaga: «Weisst Du, manchmal ist man sauer auf jemanden, ohne dass derjenige etwas dafür kann. Das ist zwar nicht nett, aber es bedeutet nicht, dass man sich nicht lieb hat. Manchmal bin ich auch auf Dich wütend, wenn Du wieder etwas angestellt hast. Aber ich hab Dich über alles lieb. Du bist meine Sonne. Und Du bist manchmal ja auch auf mich böse…» – «Aber ich liebe Dich ganz ganz fest», ergänzte LadyGaga und umklammerte mich zufrieden. Sie hatte verstanden, dass es OK ist, wenn nicht immer alles FriedeFreudeEierkuchen ist. Manchmal schimpft sie über Copperfield. Ich unterstütze das zwar nicht, aber ich finde, sie muss deswegen kein schlechtes Gewissen haben. Sie würde ihm nie wehtun. Wir sind eine Familie mit Ecken und Kanten und echten Gefühlen. Ich finde, das lebe ich ganz gut vor.
  4. Knuddeln: Vor kurzem kam LadyGaga zu mir und rief theatralisch aus: «Zum Knuddeln hat man immer Zeit!». Sie stürzte sich auf mich und drückte mich so fest, dass mir fast die Luft wegblieb. Good Job well done, Mama on the rocks.
  5. Konsequent sein: Als LadyGaga plötzlich nicht auffindbar war und statt in die Kita zu gehen einfach nachhause rannte (!!!), fuhr ich sie nach einem längeren Gespräch dennoch in die Kita. Ich war konsequent, obwohl es mir fast das Herz brach, sie so traurig zu sehen. Ich wurde seither von den Erzieherinnen und anderen Müttern viel für diese Konsequenz gelobt. Es ist mir schwer gefallen, es durchzuziehen. Aber ich finde, das habe ich richtig gut gemacht.
  6. Auch mal flippig sein: Manchmal tanze ich mit LadyGaga oder mit Copperfield auf dem Arm durchs Zimmer. Copperfield quietscht, LadyGaga strahlt. Wir singen aus Leibeskräften, ich spiele den Prinz und sie die Prinzessin. Oder wir essen auf dem Fussboden, weil der Tisch zu voll ist. LadyGaga darf unterschiedliche Socken anziehen, Haarspangen selber drapieren (S.O.S.!) und 100-mal am Stück Lippenpomade einstreichen, bis der Stift abbricht. Wir essen im Sommer nackt auf dem Boden Eis am Stiel, weil wir fast davonschmelzen. Ja, manchmal kann ich trotz meiner 37 Lenze (öhöm) flippig sein. Ich finde, da bin ich echt on the rocks.
  7. Instinkt: Bei LadyGaga habe ich an meinem Instinkt lange gezweifelt bzw. ich musste ihn mir erarbeiten. Bei Copperfield geht das alles viel einfacher. Ich merke viel schneller, was er braucht, was er will, wie es ihm geht. Mittlerweile spüre ich instinktiv, was meine Kinder brauchen. Das mache ich gut. Aber nicht zu gut, denn zur Verzweiflung bringen sie mich trotzdem: «Mami, Du verstehst mich einfach nicht!!!» LadyGaga wütend ab.
    Hmmm. Vielleicht sollte ich den Punkt einfach durch meine Fähigkeit zum Ommmmm ersetzen.
  8. Manipulation: Wenn ich etwas bei LadyGaga erreichen will, bin ich sehr gut darin, sie zu manipulieren. «Gut, dann mach das halt, wenn Du es besser weisst.» Sie macht es dann nicht. Was ich nicht bedacht habe: Meine Tochter ist meine Tochter. Sie ist sehr sehr gut darin, mich zu manipulieren. «Dann mach halt, Mami. Du weisst es ja besser!» Hrmpf.
  9. Vokabular: Niemand sagt so oft Scheisse wie ich. Das muss mir erst mal einer nachmachen, das kann ich richtig gut! LadyGagas Vokabular ist dafür immens. Sie kennt durch mich Wörter wie «respektieren», «eloquent». Und Scheisse.
  10. Baby umsorgen: Drehendes Baby wickeln. Check. Schreiendes Baby trösten. Check. Sich stoisch vollspucken lassen, immer und immer wieder. Check. Sich vom Baby mit Karotten- und sonstigem Brei am T-Shirt vollschlabbern lassen. Check. Aus Versehen in die volle Windel fassen. Check. Rotznasen trotz Gebrüll eliminieren. Check. Spielzeug mit einem «Plomp» an den Kopf geworfen kriegen. Check. Kopfnuss vom Baby. Check. Nochmals ne Kopfnuss. Double-Check. Baby grenzenlos lieben. Check. Darin bin ich nämlich richtig richtig gut.

Und was habt ihr so richtig gut bei Euren Kids gemacht? Macht mit bei der Blogparade von Lucie Marshall!

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