Einladen zum Kindergeburtstag will gelernt sein

ET -22. Will heissen: In 22 Tagen feiern wir hier einen Geburtstag. Und zwar nicht irgendeinen, sondern den fünften!

Eine alte Regel besagt ja: So viele Kinder einladen, wie das Kind alt wird. Ich habe mich aber noch nie an diese Regel gehalten. LadyGaga durfte schon immer die Anzahl Kinder einladen, die sie wollte. Ich bin ja sonst nicht so die Unterhaltungsmami, aber einmal im Jahr pack ich das, mit tatkräftiger Unterstützung von meinem Mann. Es macht mir Spass. Also darf LadyGaga auch dieses Jahr ohne Regeln Kinder einladen. Man wird nur einmal 5.


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Ohne Regeln?
Nein, so einfach geht es dann doch nicht. Und da das Ganze sogar hochkompliziert ist, stelle ich das Auswahlprozedere hier systematisch vor. Folgende Kinder sind auf der Einladungsliste:

Annika (K1)
Tommi (K2)
«Mami, also die sind gesetzt!» OK, so weit, so gut. «Mami, der K2 ist schon süss!» Schluck.

K3 mit ihrer Schwester K4. K3 ist mit LadyGaga in der Vorschule, K4 ist schon sieben und «eigentlich viel cooler», aber sie kann ja schwer nur K4 einladen.

K5 mag sie auch. Aber die ist mit K6 befreundet, und die will sie nicht einladen.

K7 kennt sie vom Turnen.

Ich will, dass sie den Nachbarsjungen K8 einlädt. Sie will nicht, aber er geht mit ihr in die Vorschule, sie teilen sich den Schulweg. Sie sind NACHBARN. Taktisch wichtig. LadyGaga ist einverstanden. Dumm nur, dass wir dann auch seine kleine Schwester K9 und das Baby K10 einladen müssen. K9 geht nächstes Jahr auch in die Vorschule. Schon sind es drei Kinder mehr.

K11 würde sie gerne einladen, aber der ist mit K8 befreundet, «dann raufen die nur rum». Geht also nicht.

Es geht tatsächlich noch komplizierter
Gestern haben wir die Einladungskarten geschrieben, so dass LadyGaga die Karten heute in der Vorschule verteilen konnte. Riesenaufregung vor dem Schlafengehen, als wäre der Geburtstag bereits heute. Heute Morgen dann sagte meine Tochter: «Also K3, K4 und K5 kann ich heute nicht einladen. Sonst kriegt das die K6 mit. Dann ist sie traurig, das geht nicht.»

OK, die Karten K3-K5 bleiben also zuhause.

Sie übergibt dem Nachbarn K8 um 7.45 Uhr aufgeregt die Karte und erklärt der Mutter in der Tür, um was es geht. LadyGaga und K8 verabschieden sich und gehen in die Vorschule. Die Nachbarin ruft mir über den Garten zu: «Danke für die Einladung, aber ich weiss nicht, ob wir kommen können. K8 ist schon zu einem anderen Geburtstag an diesem Tag eingeladen. Vielleicht kommt nur K9.» Meine Reaktion: «Oh, kein Problem. Wir sind eh zu zehnt… ich bin ehrlich gesagt froh um jeden, der nicht kommt.» Wir lachen.

Abends kommt LadyGaga von der Kita nachhause. Sie erzählt: K8 findet K7 blöd. Ich tröste: «Macht nichts, Hauptsache DU findest sie nett. Und sie hat schon via Mami zugesagt, dass sie kommen wird, das ist doch schön!»

Unvermittelt schüttelt sie traurig den Kopf und sagt: «Mami, ich muss aber die K6 einladen!»

???

«Ja weisst Du, ich habe der K6 erzählt, dass sie nicht eingeladen ist. Da ist die sofort wütend geworden und hat das der K5 erzählt. Und jetzt will K5 nicht an meinen Geburtstag kommen, wenn ich K6 nicht einlade. Ich will doch aber, dass die K5 kommt. Also müssen wir die K6 auch einladen.»

Uhum. «Ja und die K3? Kommt die dann auch nicht?», frage ich mitfühlend nach. Die drei Mädchen K3, K5 und K6 sind ein Kleeblatt, aber K3 ist auch mit LadyGaga befreundet. «Doch, K3 hat gesagt, sie kommt trotzdem. Ich muss aber den K12 noch einladen, der K2 findet den so nett und dann freut der sich. K2 ist doch so süss!»

Und wer ist jetzt bitte K12????

7 thoughts on “Einladen zum Kindergeburtstag will gelernt sein

  1. Ähm.. ich bleib dann wohl später bei der Gleichung Alter = Gäste 🙂

    Schicke Dir jetzt schonmal ein OMMMM (oder wahlweise Sch….) 🙂

    LG Nicola

  2. Hui….. das ist ja mal eine Liste 😀

    Also beim Großkind sind wir bisher mit der Alter= Gäste / Personenzahl gut gefahren… zum 4. Geburtstag (den ersten, den wir mit Kindern feierten) = 3 Kinder … so waren es vier in Summe… zum 5. durften 5 Gäste kommen =6 Kinder… und zum 6. auch 5 Gäste = 6 Kinder (ich bin Fan von einer geraden Kinderzahl)

    In drei Monaten (verdammt, wie BITTE in drei???) steht der 7. Geburtstag an… und nun (mit Schulbeginn) stehen wir vor zwei inkompatiblen Freundeskreisen… seinen drei Kumpeln und seinen drei Mädels-Freundschaften…. Das wie und was wird noch interessant werden.

    Aber bei dir bin ich sehr gespannt, was am Ende rauskommt, wie viele Kinder kommen können und wie es dann wird…
    (übrigens finde ich es angenehm, dass Ihr so früh mit den Einladungen seid…. wir hatten jetzt schon zweimal nicht mal eine Woche vorm Termin die Einladung bekommen… )

  3. Bei Linneas achtem Geburtstag stand eine Fahrt ins Kino auf dem Programm und dementsprechend gab es eine begrenzte Anzahl von Autositzplätzen / Einladungen. Das machte das Einladen zum Glück unkompliziert.
    LG, Micha

  4. Muahaha, wir "feiern" Samstag in einer Woche Kindergeburtstag 🙂
    Episch war dabei die Szene, als "wir" aus Gründen Lieblingsfeind #1 eingeladen haben (naja, aus elterlichem Geknäuel heraus konnten wir ihn nicht nicht einladen, du verstehst schon):
    Bub 1: "Ich hasse dich"
    Bub 2: "Ich will dass du tot bist"
    Bub 1: "Du bist dumm und debil"
    Bub 2: "Ich werfe dich in den Fluss dann fressen dich die Fische und du bist TOOOOOOT"
    Mama 1: "So nett, dass ihr Bub meinen Buben einlädt, er freut sich schon ganz fest"
    Mama 2: *lächel*

  5. Wir haben auch immer so viel Kinder eingeladen wie unsere Tochter wollte, aber solche Probleme wie du hatten wir nie.
    Dieses Jahr ging es zum Kino und wir wollten daher mal die Zahl reduzieren, zum Schluss kamen dan doch mehr als geplant und schwärmten noch Tage später von der Feier.
    Bei unseren Sohn wird erst nächstes Jahr mit kita Freunde gefeiert. Ich bin gespannt wie es da wird.

    Lg nicky

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