Weihnachtswunschliste für Fortgeschrittene

Am Samstag ist hier Party angesagt. Nichtsdestotrotz hüpfen einem in den Läden die Weihnachtsdeko und die Kinderspielsachen regelrecht entgegen. Immer schön vor den Kassen findet sich das Spielsachen-Schlaraffenland. Lulus Stern hat gefragt, wie wir das so handhaben mit den Weihnachtswünschen der Kinder. Dazu habe ich mir Gedanken gemacht.

Als LadyGaga noch kleiner war, gab es auch weniger Geschenke. Weihnachten 2010 (mit 13 Monaten) gab es eine IKEA-Küche. Sie spielte lieber mit den Pfannen und machte die Türen auf und zu. Die Küche ist aber heute noch in Betrieb. 2012 war ihr grösster Wunsch ein Mikrofon. Ihre Freude werde ich nie vergessen:

Jetzt, mit fast 5, häufen sich die Wünsche und die Ansprüche. Die Wünsche sind unübersichtlich und ehrlich gesagt jenseits von Gut und Böse. Es ist ja nicht so, als würde LadyGaga durch das Jahr hindurch nichts von uns geschenkt kriegen, aber in der Weihnachtszeit verfällt sie in einen regelrechten Geschenkerausch. Wer will es ihr verdenken, überall springt sie das Zeugs an. Und so markiert sie in allen Spielzeugkatalogen so gut wie jedes Spielzeug mit einem Kreis. Und sie ist da ganz klassisch: Wenn es pink ist, muss es gut sein. Ätzend, aber so funktioniert es. Pro Heft macht das gut und gerne 100 Spielsachen aus. Mission impossible!

Wie suche ich also aus, was auf der realen Weihnachtswunschliste landet, die auch an die Verwandtschaft geht? Ich frage bei LadyGaga immer wieder nach, stelle Vergleiche an («Welches Spielzeug auf dieser Seite des Katalogs muss es denn UNBEDINGT sein?»). Dinge, die an unterschiedlichen Tagen mehrfach von LadyGaga genannt werden, kommen auf die Liste.

Es gibt aber auch Spielsachen, die da trotzdem nicht drauf kommen. Nur über meine Leiche. Zig Barbiepuppen zum Beispiel. LadyGaga besitzt schon um die 10 Barbies: Etwa 5 eigene und dann noch 5, die früher mir gehört haben. Was will sie mit Barbie Nummer 11?! Und das nur, weil Mattel eine verdammte Merchandising-Maschinerie am Laufen hat, die ihresgleichen sucht, sobald ein neuer Barbie-Film auf dem Markt ist (aktuell: «Die geheimnisvolle Tür»). Nur: LadyGaga spielt (noch) sehr wenig mit den Barbies.

So gibt es also quasi eine Mischrechnung für die Weihnachtswunschliste:

  • Dinge, die LadyGaga unbedingt haben will.
  • Dinge, die LadyGaga haben will, die wir Eltern gut finden und von denen wir uns erhoffen, dass sie stundenlang alleine damit spielen kann (wichtiges Kriterium!!!).
  • Dinge, die wir Eltern gut finden und einen Lern-/Denkcharakter haben (z.B. Puzzles)
  • Mia and Me. Daran führt kein Weg vorbei, um LadyGaga glücklich zu machen.
 Das sieht dann konkret in etwa so aus:
  
 
 
 
 
Das zweite Kind
Für Copperfield ist die Sachlage schwieriger. Viele Dinge, mit denen LadyGaga als Baby/Kleinkind gespielt hat, übernimmt er automatisch. Er hat also quasi schon alles. Eigentlich ungerecht! Also müssen wir konkret Spielsachen in seiner Altersklasse finden, die wir noch nicht haben. Tricky in einem Haushalt, wo es (fast) alles gibt. Also kriegt er von uns zu Weihnachten das:
    
 
Vermutlich ist er noch etwas zu klein dafür, aber er soll ja auch lange damit spielen können. Von uns kriegt er zudem noch hübsche Holzklötzchen. Auf unserer Wunschliste für ihn stehen zudem weitere Holzspielsachen und eine Babycouch:
  
 
 
Das Beste zum Schluss
Ich habe alles schon eingekauft! Vor zwei Wochen war ich zufällig alleine und mit dem Auto unterwegs und in der Nähe eines ToysR’us. Da habe ich zugeschlagen. Einkäufe in Kinderspielwarenladen um Weihnachten sind mir nämlich ein Gräuel. Letztes Jahr gemacht. Been there done that. No good. Muss nicht mehr sein. Dafür habe ich am 6.11. zwei Stunden in dem Laden verbracht, betüdelt von einem grässlichen ToysR’us-Dauerwerbejingle, der mir fast eine Migräne beschert hat. Fazit nach zwei Stunden:
   
 
Ja, ich bin schlimm. Aber ich liebe Weihnachten. Und Geschenke machen. Da gehen bei mir die Lämpchen durch, und mein Mann ist genauso. LadyGaga und Copperfield haben also Schwein und wir eine leere Geldbörse. Wir Erwachsenen schenken uns in der Familie nichts mehr. Alles für die Kinder. Gelebte Konsumgesellschaft.
LadyGaga zeigt mir trotzdem immer wieder Dinge, die ihr gefallen: «Ich will es Dir nur zeigen, Mami!». Die Weihnachtswunschliste für die Familie ist ja noch nicht abschliessend, oder anders formuliert: Der Teilnahmeschluss ist noch nicht erreicht… Ich jedenfalls bin ganz Ommmm. Hab grad noch schnell bei Amazon Mia-and-me-Bettwäsche und ein Puzzle bestellt, die ich im Laden nicht gefunden habe….
  
 
 
Ich, einfach unverbesserlich. Weihnachten, wir kommen!
Und ihr so?

3 thoughts on “Weihnachtswunschliste für Fortgeschrittene

  1. Meine Tochter ist 3 und hat eine unheimlich pragmatische Einstellung: Ich hab zwei puppen das reicht.
    Leider kommt das bei der Oma und dem Onel nicht an. Die schenken gerne, zu gerne um sich selbst glücklich zu machen. Da ist es egal, ob das Kind sein spielzeug alleine aufbauen, bedienen und wieder wegräumen kann. Ich erinnere an die gruselige Knetpizzamaschine. Lieber Onkel, die habe ich heimlich entsorgt, da heulorgien weil nichts so recht klappen wollte. Die Oma ist süchtig nach dem kinderstrahlen, das für den Moment den weihnachtshimmel erhellt, aber schnell wieder verpufft. Uns eltern fragt ja niemand…

    Meist schenken wir selbst kaum was, sie glaubt ja eh noch, alles käme vom christkind, weil die geschenkeflut sonst nicht einzudämmen ist. Meist übernehme ich die aufgabe, was zum anziehen zu kaufen, weil mal wieder keiner die grösse kennt und hoffe, dass die anderen sich zurück halten können.

    Sie ist mit so vielen geschenken überfordert, vieles landet in der ecke. Schade. Aber ich kann es ihr nicht verübeln. Vieles ist selten hässlich, hauptsache oma hat es gefallen.

    Ich versuche ihr den wert der dinge zu vermitteln. Gerne kaufen wir auf dem basar, obgleich wir uns neues spielzeug leisten kö nten. Sie weiss, das ssie bücher oder puzzles mal anderen kindern gehörten. Das findet sie spannend. Sie weiss, das gute dinge weitergegeben werden, wenn man sie nicht mehr braucht. Neulich hat sie freimütig zwei ihrer lieblingsbücher verschenkt, aus denen sie rausgewachsen ist.und das finde ich soooo schön.

    Mutti

  2. Ich pflege das ganze Jahr über Amazon -Wunschzettel. Wünsche, die immer mal wieder kommen und sinnvoll erscheinen, finden den weg dahin. Die Familie hat zugriff und kann so selbst was aussuchen. Ansonsten versuchen wir es so:
    something they WANT
    something they NEED
    something to WEAR
    something to READ
    Klappt nicht immer, vor allem weil ich auch gerne für die Kinder einkaufe.

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