Unsere 10 Familienregeln

Wie in jeder Familie gibt es auch bei uns ein paar Familienregeln, an die sich die Kinder zu halten haben. Ich habe sie euch hier zusammengestellt.

Familienregel Nr. 1: Tisch decken

Theorie: Der Tisch wird von den Kindern gedeckt und abgeräumt.
Praxis: Wird der Tisch nicht von den Kindern gedeckt und/oder abgeräumt, weil sie grad etwas U * l * t * r * a * w * i * c * h * t * i * g * e * s  erledigen müssen und nicht zu finden sind im Haus, machen wir Eltern das. Decken die Kinder den Tisch aber tatsächlich, geht das nie ohne Streit. Da wird gezetert und gewettert und genau beobachtet, was der jeweils andere erledigt. Der Hund schaut betreten.
Konsequenz: Es gibt keinen Medienkonsum. Oder wir vergessen es einfach. Das Gezetere wird nach Möglichkeit ignoriert.

Familienregel Nr. 2: Geschirrspüler ausräumen

Theorie: Die Kinder räumen jeweils den Geschirrspüler aus.
Praxis: Jedes, wirklich JEDES Mal wird darum gestritten, wer die obere Hälfte und wer die untere Hälfte der Geschirrspülmaschine ausräumen muss. J * E * D * E * S verkackte Mal. Es ist eigentlich nur eine Frage, wie gross die Streitlust der Kinder aktuell gerade ist. Der Hund schaut betreten.
Konsequenz: Das Gezetere wird nach Möglichkeit ignoriert. Oder ich räume den Geschirrspüler selbst aus. Es ist einfach ermüdend.

Familienregel Nr. 3: Schmutzige Wäsche gehört in den Wäschekorb

Theorie: Schmutzige Wäsche wird nicht einfach auf den Boden geworfen und auch nicht zurück in den Schrank gelegt. Schmutzige Wäsche gehört in den Waschkorb.
Praxis: Die Regel findet kein Gehör. Warum sonst versteckt Copperfield die Wäsche unter seinem Bett oder sie ist quer im Zimmer verteilt? Und kann mir bitte einmal jemand sagen, warum man die Socken immer auf der linken Seite herumliegen lassen muss?!
Konsequenz: Es gibt keinen Medienkonsum. Oder wir vergessen es einfach. Und stülpen die Socken zähneknirrschend um.

Familienregel Nr. 4: Kinderzimmer aufräumen

Theorie: Abends sind die Kinderzimmer aufgeräumt.
Praxis: Bei einem Kind funktioniert das, beim anderen überhaupt nicht. Aber wir geben die Hoffnung nicht auf. Immerhin wird mittlerweile jeweils die Zimmertür zugemacht, damit der Hund nicht alles auffrisst, was am Boden rumliegt. Der Hund schaut betreten.
Konsequenz: Es gibt keinen Medienkonsum. Oder wir vergessen es einfach.
Damit ein Zusammenleben funktioniert, sind ein paar Familienregeln ganz hilfreich – Photo by Mark Duffel on Unsplash

Familienregel Nr. 5: Taschengeld

Theorie: Jeden Monat erhalten die Kinder ein Taschengeld.
Praxis: Wir vergessen das Taschengeld. Die Kinder vergessen das Tischdecken und Geschirrspüler ausräumen. Und umgekehrt.
Konsequenz: Das war gelogen. Die Kinder kennen jetzt die Monate und Tage und vergessen das Taschengeld natürlich nicht. Also kriegen sie ihr Geld, denn es ist nicht an Arbeit gebunden.

Familienregel Nr. 6: Wir gehen freundlich miteinander um

Theorie: Man darf auch mal wütend aufeinander sein, bleibt dabei aber immer fair.
Praxis: Die Tochter brüllt und heult vor Wut und Hormonschleudergang und lässt sich kaum beruhigen. Der Sohn stichelt. Die Tochter flippt noch mehr aus. Der Hund schaut betreten.
Konsequenz: Es gibt keinen Medienkonsum. Oder wir vergessen es einfach. Ich überlege mir, zum Schnaps zu greifen.

Familienregel Nr. 7: Wir sagen uns, dass wir uns lieben

Theorie: Wir formulieren unsere Gefühle und knuddeln viel.
Praxis: Die Tochter: «Mami Du bist so blöd! Warum ist die X nicht unser Mami?!» Der Sohn: «Mami, ich mag den Papi viel lieber als dich!» Immerhin wird viel geknudddelt. Der Hund will mitmachen.
Konsequenz: Ich spiele mit dem Hund.

Familienregel Nr. 8: Der Hund

Theorie: Alle gehen mit dem Hund spazieren, spielen mit ihm und bringen ihm Kunststücke bei.
Praxis: Die Kinder sind gefrustet, weil das neue Kunststück vom Hund auf Zureden nicht SOFORT begriffen wird. Also lassen sie es sein. Und spazieren gehen ist langweilig und überhaupt «habe ich so viele Hausaufgaben!» Der Hund schaut betreten.
Konsequenz: Mein Mann geht mit dem Hund raus.

Familienregel Nr. 9: Musizieren

Theorie: Beide Kinder spielen (freiwillig) ein Instrument und sollen regelmässig üben (unfreiwillig). Es darf nur TV geschaut bzw. Playstation gespielt werden an Tagen, an denen auch musiziert wurde.
Praxis: «Ich habe so viele Hausaufgaben! Und der Mathe-Test! Muss ich wirklich musizieren?» «Mami, ich habe schon gespielt, hast du mich nicht gehört? Doch, das waren mehr als 2 Minuten. Wirklich!» «Ich übe nachher, versprochen!» Der Hund schaut betreten.
Konsequenz: Es gibt keinen Medienkonsum. Oder wir vergessen es einfach.

Familienregel Nr. 10: Wir stehen zu unseren Fehlern

Theorie: Wir leben eine offene Fehlerkultur.
Praxis: Ich entschuldige mich bei der Tochter, wenn ich einmal aufbrausend bin. «Aha, Du willst Dich also bei mir entschuldigen, weil Du so böse zu mir warst vorhin. Ich verstehe das. Es ist OK, Mami.» Eine Minute später: «Entschuldigst Du Dich jetzt?» Ich: «??? Hab ich doch grad.» «Jaaaaaa, aber bei meinem Bruder noch nicht!» Im Gegenzug entschuldigt sich die Tochter gefühlt 100-mal am Tag für ihre Wutausbrüche. Auch wenn es gar keinen Wutausbuch gab. Jaaaaa, hier gibt es HARDCORE Entschuldigungen! Grosse Schule!
Konsequenz: Es gibt keinen TV für mich. Oder wir vergessen es einfach.

 

Und was kennt ihr für Hausregeln?

 

Dieser Beitrag erschien erstmals am 27. Mai 2015, ich habe ihn komplett umgeschrieben, da die Kinder ja grösser geworden sind und Regeln sich ändern….

8 thoughts on “Unsere 10 Familienregeln

  1. Hallo,
    ich musste schmunzeln bei deinem Artikel. Wir haben auch so einige Hausregeln, aber bei uns siegt (auch) das "Wir vergessen es einfach" Ist ja auch viel einfacher 😉

    Liebe Grüße, Heike

  2. Ich könnt mich kaputtlachen- wir vergessen es einfach 🙂 hahaha könnte von mir sein 😀
    Eine der schlimmsten "Drohungen" ist bei uns auch "dann gibt's kein Laura's Stern heute Abend" . Kann aber sein, dass ich es bis nach dem Abendessen schon wieder vergessen hab 😉
    Lg Majo

  3. "Der Sohn quengelt, weil er sich vom Streit ausgeschlossen fühlt" – das ist gut! Aber so sind sie, die liebe Kleinen 😉

  4. Bis auf den Punkt mit dem Hund, ist es bei uns exakt das selbe. Vom Aufräumen über Tischdecken/Spülmaschine hin zu den Instrumenten! Krass!! Sogar die Sache mit dem Taschengekd!
    Aber auch irgendwie lustig und beruhigend zu lesen.
    VG Anni

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