Man buhlt um mich. Meine Verehrer: Nennen wir sie Maxi und Moritz. Nicht, dass mein Mann die noch zur Rede stellt. Maxi ist etwas älter als Moritz. Ich habe sie beide vor ein paar Jahren kennengelernt, und in letzter Zeit wird es immer gefährlicher, wenn wir uns sehen.
Maxi möchte gerne Dinge mit mir unternehmen, wenn mein Mann nicht da ist. Er findet, ich mache tolle Sachen. Er möchte auch gerne im Journalismus arbeiten, aber er ist stattdessen in der Unterhaltungsbranche tätig. Und heimlich werkelt er an der Schauspielerkarriere, hat er mir verraten. Gut ausschauen tut er ja. Er mag, wie ich koche. Wenn er meine Brüste sieht, lacht er. Das finde ich nicht sehr nett, aber ich verzeihe es ihm, wenn er mich im nächsten Moment wieder anstrahlt. Er überrascht mich gerne mit kleinen Geschenken. Er ist witzig, ein Clown, der mich zum Lachen bringt.
Moritz ist der Draufgänger, das ist beeindruckend. Wenn wir zusammen in ein Restaurant gehen und nicht sofort bedient werden, brüllt er los und die Bedienung spurt sofort. Was für ein Mann! Witzigerweise ist auch er in der Unterhaltungsbranche tätig. Max und Moritz kennen sich wohl von dort. Nebenher arbeitet er aber noch als Automechaniker. Er isst Unmengen, rülpst und furzt. Er ist so der Typ Höhlenmensch, grunzt auch mal. Ein echter Mann eben. Er mag es aber, wenn ich ihn halte. Überhaupt sucht er mich immer mit seinem Blick. Er ist ganz sanft und streichelt mich gerne. Er ist verzaubert von mir. Wie schmeichelhaft! Wie gut mir das tut!
Ich mag sie beide. Lange hatte ich ja keine Verehrer mehr und ging ganz in Ehe und Job auf. Wie brachial sie aber um meine Aufmerksamkeit buhlen, entbehrt doch jeden Anstands des Werbens.
Wenn Maxi sich in meinen Armen wiegt und Moritz das sieht, stürzt er sich wie eine Furie auf seinen Freund. Er schiebt ihn mit aller Kraft weg, brüllt und wirft sich besitzergreifend auf mich. Maxi schmollt und geht weg. Er hat Tränen in den Augen. «Dann nimm doch den Moritz», brüllt er mir zu. Moritz drückt sich schnaubend an mich. Meins!
Wenn ich dann aufstehe und Maxi trösten will, wirft sich Moritz einem Fussballer gleich auf den Boden und schreit die Bude zusammen. Also ermuntere ich meine beiden Fans, einer links und einer rechts von mir hinzusitzen, so dass wir zusammen kuscheln können. Ich bin ja offen für vieles. Aber nope. Mission impossible. Sofort stürzt sich Moritz auf Maxi, und es fehlt nicht viel und sie balgen sich auf dem Boden. Ich trenne die beiden Verehrer. «Moritz, der Maxi darf auch da sein. Ich hab euch beide lieb.» Moritz schaut mich trocken an, dann steht er auf und geht beleidigt weg. Moritz kuschelt sich erleichtert an mich. Meins!
Mehrere Verehrer gleichzeitig zu haben, ist manchmal echt anstrengend.
Hahahaha
Wieso kommen all deine anderen Verehrer hier eigentlich nicht auch zum Zug? 🙂
Mir würden da noch ein paar einfallen.
Und: Schöner Text. Ich glaube, irgendwann möchte ich Maxi und Moritz mal kennenlernen. Dein Mann muss es ja nicht erfahren….
Oh ja, das kenne ich: zwei Mädels, die sich um meinen Schoß prügeln(also darauf sitzen zu dürfen…)!
Die Jüngere ist da aber schlimmer.
Hach <3 aber anstrengend isses schon, stimmts?
Sehr, Baby. Sehr.
Pssssssssssssst………
Hui, das tönt ziemlich ödipal bei Euch.
Es ist auch nur eine Phase (aber eine, die es in sich hat).
"Papa", tönte es hier grad heute mittag wieder, "Papa, wann schläfst Du wieder mal bei Ueli? Dann kann ich nämlich bei Mama schlafen".