Im Dezember machen zahlreiche Gastautoren bei meinem ANTI-Adventskalender mit, bei dem sich alles um die Frage dreht: Was erwartet uns 2016? Ein bisschen Tschakka und Glitzer im Leben muss nämlich auch 2016 sein!
Wer Kiddo.the.Kid nicht kennt, sollte das schleunigst nachholen. Liz ist Mutter einer kleinen Tochter und beschreibt rotzfrech, wie das Leben mit Kind wirklich aussieht. Da bleibt garantiert kein Auge trocken, wie ihr gleich feststellen werdet. Hier habe ich sie euch schon einmal ausführlich vorgestellt. Viel Spass beim Lesen!
Folgendes: Meine Kristallkugel ist kaputt. Das ist insofern ärgerlich, als dass ich Euch jetzt nicht erzählen kann, was mich 2016 erwartet. Wird das Kiddo etwa endlich durchschlafen? Werden meine alternden Arschbacken dank Yoga den Bleistifttest (fragt nicht – oder besser: fragt Google) bestehen? Wird das Finanzamt damit anfangen, mir nur noch sinnvolle Briefe zu schreiben? Man weiß es nicht. Mangels präziser Voraussagen kann ich Euch also lediglich an meinen Vorsätzen teilhaben lassen. Vorsätze habe ich nämlich reichlich, nicht nur zum Jahresende. Hier die wichtigsten.
Mit dem Rauchen anfangen
Das ist tatsächlich nur halb so beknackt, wie es klingt. Vor der Schwangerschaft, also damals, in glorreichen Zeiten, war ich eine sogenannte Genussraucherin. Davon gibt es nicht viele. Bei mir hielt eine Packung Zigaretten ungefähr zwei Monate: Ab und zu mal ein Kippchen zur Auszeit, nach Feierabend oder zu einem guten Gespräch mit Wein – schön war das! Mit dem positiven Test ließ ich das Genussrauchen selbstverständlich sein und habe auch nicht wieder damit angefangen. Aber ich stelle fest: Es fehlt mir, so ab und zu. Diese kleine, ungesunde, völlig anachronistische Pause, sie fehlt mir. Deshalb werde ich künftig nicht mehr darauf verzichten. Verklagt mich doch.
Unfreundlicher sein
Das wird schwer. Ich bin nämlich ein sehr umgänglicher Mensch, auch wenn ich nicht so aussehe. Konflikte sind für mich arg schweißtreibend. Wenn ich jemanden nicht mag, kann ich ihm kaum in die Augen sehen, so unangenehm ist mir das. Kurzum: Ich bin ein Magnet für die irren Laberbacken dieser Welt. Bei mir laden Alkis in der U-Bahn ihre Lebensgeschichte ab, frustrierte Schulkinder schreien mich ungehemmt an, die Frau von der Poststelle stempelt mir ihren Hass auf die Glitzerweihnachtskarten. Warum auch nicht, bei mir ist all das gut aufgehoben. Ich bin ja nett. Weil das so nicht weitergeht, habe ich mir vorgenommen, weniger nett zu sein. Ich werde zurückschreien und zurückbeleidigen, wenn mir danach ist, und mir die Storys fremder Leute nur noch betrunken anhören. Geht anscheinend nicht anders.
Eine schlechtere Mutter werden
Disclaimer: Der Begriff «schlechter» wird in diesem Absatz höchst subjektiv und fragwürdig verwendet. Fakt ist: In den zwei Jahren seit Kiddos Geburt habe ich mich stetig verausgabt. Ich habe auf Pausen verzichtet, wo sie dringend nötig gewesen wären, ich habe in vorauseilendem Gehorsam nach Perfektion gestrebt, ich habe dem Kiddo-Dad aus falsch verstandenem Support alle möglichen Pflichten aus den Händen gerissen. Was womöglich das Zustandekommen von Vorsatz 1 und 2 erklärt. Und deshalb ist jetzt auch gut, nech? Ich werde also 2016 weniger präsent sein, mehr abgeben und Raum für mich ganz alleine schaffen. Ich werde deshalb irrationale Schuldgefühle haben und mich als schlechte Mutter fühlen, Gott weiß warum. Aber sein muss es trotzdem. Ist ja keinem geholfen, wenn mir die Synapsen durchbrennen.
Unterm Strich steht mein 2016 unter dem Stern von mehr Liebe, mehr Rücksicht und mehr Spaß. Für mich selbst. Ganz schlecht sollte es also nicht werden. In diesem Sinne wünsche ich Euch ein fabulöses neues Jahr,
Eure Kiddo-Mom