Langsam erholen wir uns von unserem grossen Schreck mit dem Zahnunfall. Zeit, über schönere Dinge zu berichten. Ende Januar/Anfang Februar waren wir für eine Woche im Skiurlaub im Sporthotel Achensee im Tirol.
Wir waren ja bereits im Herbst für ein paar Tage dort und haben damals das Sommer-Programm ausprobiert mit viel Reiten für LadyGaga, Spielplatz ohne Ende für Copperfield und auch reichlich Musse für uns Eltern, wenn die Kinder glücklich und zufrieden im betreuten Kinderclub waren. Das wollten wir unbedingt nochmals erleben!
Als erstes möchte ich euch unser tolles Zimmer zeigen:
Die Kinder schliefen in einem angrenzenden Kinderzimmer. Das untere Bett rechts hat ein integriertes Gitter, das man nachts herunterklappen konnte – perfekt für Copperfield!
Am Samstag meldeten wir uns zuerst für die Skischule an. Im Hotelpreis ist nämlich der Skiunterricht inbegriffen – nicht nur für die Kinder ab 3 Jahren, sondern auch für Erwachsene. Ich hätte also Skiunterricht nehmen können. Habe ich aber nicht *hust*. Gewisse Dinge muss ich mit fast 40 nicht mehr in Angriff nehmen, Skifahren gehört für mich eindeutig dazu. Mein Mann (kann skifahren) und LadyGaga hingegen waren die ganze Woche jeden Tag auf der Piste. Dabei waren die Tage ziemlich streng durchgetaktet: von 9.30 bis 11.30 Uhr und von 13 bis 15 Uhr war für LadyGaga Skiunterricht angesagt. Was ich super fand! So konnte sie wirklich dazu lernen und vom Schnee profitieren. Ihre Lehrerin Inge war perfekt für sie und half ihr auch über die Angst, mit dem Sessellift zu fahren. Alles hat ganz wunderbar geklappt.
Ich war in der Skiunterricht-Zeit mit Copperfield unterwegs, der als «U3» noch zu klein war für den Skiunterricht. Wir schlittelten oder spielten im Schnee auf dem Spielplatz, spazierten auch mal im Dorf. Oder wir machten es uns in der grossen Plantsch-Landschaft im Hallenbad gemütlich:
Durch die Woche hindurch studierte LadyGaga abends nach dem Essen ihre Rolle im Theaterstück «Arielle, die Meerjungfrau» ein. Sie war der Pfarrer, der Prinz Eric mit Ursula verheiraten sollte. Was für eine Aufregung! Selten habe ich etwas Niedlicheres gesehen als diese Theateraufführung.
Copperfield seinerseits durfte zum ersten Mal auf einem Pferd sitzen – ebenfalls im Hotelpreis inbegriffen. Er war sehr aufgeregt. Vor dem Reiten striegelte er gewissenhaft das Pferd:
Ich selber war viel im Spa& Beauty Bereich anzutreffen. Manicüre, Pedicüre…. ich gönnte mir eine sog. «Choco Line», ein nach Schokolade duftendes Ganzkörperpeeling mit Körperpackung aus Kakaoextrakten. Einfach himmlisch! Und euch kann ich es ja sagen: Bei dieser Schokoladebehandlung liegt man ja komplett nackt nur mit einem Einweghöschen spärlich bekleidet auf der Liege. Zwischen den einzelnen Behandlungsschritten verliess die Kosmetikerin den Raum, damit ich mich auf der Liege diskret umplatzieren konnte. Ich lag da also auf dem Bauch liegend so rum und wartete und merkte plötzlich, dass das Höschen etwas eng anlag. Ich kniff mir in die Hose, um den Strang zurechtzurücken. Gerade als die Kosmetikerin den Raum wieder betrat, machte es PENG und die Hose riss mit einem Knall. Ich lag also mit gerissenem Höschen noch nackter als nackt da und bekam einen verlegenen Lachanfall. Auch die Kosmetikerin lachte (aber nett!) und meinte: «Das bleibt unter uns, keine Sorge.» So was kann auch nur mir passieren.
Da ich die Kosmetikerin wirklich sehr sympathisch fand, wollte ich spontan vor Ort noch eine zusätzliche Behandlung ausmachen und blätterte durch den Folder. Eine Gesichtsbehandlung sollte es sein, aber ohne Mitesser ausdrücken oder ähnliches, da ich solche nicht habe (juhui). Ich las laut «Ein Hauch von Reife» – so hiess eine Behandlung. Aber ne, so alt bin ich ja noch nicht. «Ja genau, das hätte ich Ihnen auch vorgeschlagen», so die Kosmetikerin. Zuerst stutzte ich und wollte sagen: «Ja aber so alt bin ich doch noch gar nicht.» Und dann dachte ich: Boah, ich bin ja tatsächlich bald 40. Ich bin jetzt wirklich «Ein Hauch von Reife»! ich bin jetzt Zielgruppe! Ich grinste innerlich über mich selber und machte den Termin aus. Es war eine himmlische Gesichtsbehandlung, die meiner Haut sehr gut tat. Reif und so.
Von LadyGaga sah ich in diesem Urlaub nicht sehr viel – sie war nach dem Skifahren fast nonstop im Kinderclub anzutreffen, wo sie sofort Freundinnen gefunden hatte. Das kann man gut finden oder nicht – von wegen Familienurlaub und so. Ich fand es extrem entspannend, mal nicht für alles und jeden veranwortlich zu sein. Copperfield hingegen hatte gegen Ende der Woche leider einen heftigen Fieberschub mit Temperaturen immer um 39/40 Grad, so dass er bei mir oder meinem Mann blieb.
Hervorzuheben ist auch diesmal wieder das tolle Essen. Das Kinderbüffet mit kindgerechten Optionen ist einfach sensationell, da ist echt für das komplizierteste Esskind etwas dabei. Copperfield war im Nudel-Himmel (von ihm gelernt: Nudeln mit Tomatensosse benötigen zwingend noch Ketchup drauf. Immer) und sogar LadyGaga konnte sich satt essen. Frühstück, Mittagessen und Jause waren jeweils in Büffetform, Abendessen für die Erwachsenen war à la carte. Und super lecker!
Und mein Mann? Der hatte Spass beim Skifahren und machte sogar beim Erwachsenen-Skirennen mit, was für ihn ein Mords-Gaudi war. Platz 13 von 22 – da kann man zu Recht stolz sein, mein Schatz! Papas Abfahrt konnte der begeisterte Copperfield danach am Bildschirm im Hotel verfolgen:
Mein persönliches Fazit
Machen wir uns nichts vor: Urlaub mit kleinen Kindern ist immer anstrengend und eigentlich kein Urlaub. Gewissermassen schreit einer immer – oder einer aus der Familie ist krank (gilt auch für die Erwachsenen). Das war auch in diesem Skiurlaub oftmals der Fall. Man rennt und springt, man ermahnt, man schimpft. Wie zuhause halt auch. Aber trotzdem kann ich sagen: In einem Familienhotel wie dem Sporthotel Achensee wird einem auf jede mögliche Weise die Last für eine kurze Weile abgenommen, so dass man auch als Familie Spass haben und als Mensch (nicht Mama oder Papa!) Durchatmen kann – und sei es nur, dass ich mit entblösstem Hintern aber ohne Kinder auf einer Beauty-Liege lachen konnte. Ich bin jetzt definitiv ein Familienhotel-Ferien-Fan!
Wir haben – als überzeugte Ferienhaus-Bucher- zum ersten Mal (Hotel-)Skiurlaub gebucht, als der Kleine 2,5 Jahre alt war, der Große somit knapp 7. Das war schon sehr nett, wenn auch kein Kinderhotel, ausser einem Spielzimmer und einem schönen Poolbereich gab es nichts spezielles für die Kinder. Ein Jahr später (ein halbes Jahr nach meinem 40. Geburtstag *winkmitdemzaunpfahl* waren wir dann in einem Kinderhotel – und von da an jedes Jahr. Der Dreijährige wurde um 12 Uhr von der Kinderbetreuung des Hotels von den Skizwergen abgeholt, keiner von uns musste also seinen Skitag oder den Skikurs unterbrechen. Denn ich habe mich in dem reifen Alter 😉 entschieden, endlich mit dem Skifahren anzufangen. Mein Mann ist von Kindheit an gefahren, unser Großer ja auch seitdem er 4 ist, ich überlegte wie es sein würde, wenn meine drei Männer demnächst immer zusammen auf den Skihütten sitzen würden und ich im Tal spazieren gehe… und weil Bangemachen ja bekanntlich nicht gilt, ist Tom der Skilehrer in mein Leben getreten. Ihm folgten in den Jahren danach noch diverse Herren und Damen, deren Namen ich vergessen habe (und sie meinen hoffentlich *ggg*) aber nun flitzen wir zu Viert von Hütte zu Hütte und auch wenn ich oft über meine alten Knochen fluche – ich würde es immer wieder machen! Der Skiurlaub zu Viert ist der schönste des Jahres! Trau Dich ruhig! Man lernt das Skfahren ja heute viel schneller als früher. Und ich bin das Gegenteil von sportlich-fit 😉