Über die Jahre habe ich zig Bücher angesammelt, in denen man selber ausfüllen kann, wer man ist, wo man herkommt, wo man hinwill. Eine Art Tagebuch mit gezielten Fragen, die Antworten sind dann festgehalten für die Ewigkeit, wenn die Enkelkinder sie nicht in 50 Jahren wegwerfen.
Da ich ein grosser Ingeborg-Bachmann-Fan bin, muss ich ausserdem gestehen, dass ich ja von meinem ersten Roman 1994 (immer noch unveröffentlicht) alle Versionen aufbewahrt habe. Falls ich berühmt werden würde, wären das dann die Fragmente des verkannten Erstlingswerks. Ähnlich wie Bachmanns «Der Fall Franza», das eben nur als Fragment existiert. Jaja, Selbstüberschätzung kann ich. Und so ähnlich ist es mit diesen Büchern, in die man seine Antworten für die Nachwelt festhalten kann.
Aber ist es nicht genau das gleiche mit dem Blog? Ein Tagebuch, das alle Welt lesen darf. Ein Nachlass für die Generation nach uns. Irgendwann wird das alles Written History sein, ein Teil der Generation B – der Bloggergeneration.
Johanna von Pinkepank hat ein Online-Projekt lanciert: Wer bin ich eigentlich? Anhand von 1000 Fragen will sie sich selber näher kommen. Nun gut, ich bin mir schon recht nahe. Aber ich liebe es einfach, Fragen zu beantworten. Das ist, als würde man mir Zellophanverpackung in die Hand drücken, die man dann automatisch zum Platzen bringt und nicht aufhören kann damit. Wie so ein Monk. Ich mache also mit beim Projekt #1000 Fragen. Jede Woche sind 20 Fragen auf dem Programm. Seid ihr auch dabei? Here we go.
1. Wann hast du zuletzt etwas zum ersten Mal getan?
Letzten Samstag war ich zum ersten Mal in einem Life Escape Room. Das klingt versaut, ist es aber nicht. Man muss Rätsel lösen, eine Art Schnitzeljagd für Detektive. Hat irre Spass gemacht. Am gleichen Tag war ich zudem zum ersten Mal in einer 4D-Minigolf-Anlage.
2. Mit wem verstehst du dich am besten?
Meistens mit meinem Mann, ansonsten mit meiner Mutter.
3. Worauf verwendest du viel zu viel Zeit?
Gefühlt stehe ich immer in der Küche und koche.
4. Über welche Witze kannst du richtig laut lachen?
Generell über Situationskomik. Mein Mann und ich schauen gerne die Sendung Ridiculousness auf MTV, eine modernere (und gnadenlose) Version von «Bitte lächeln».
5. Macht es dir etwas aus, wenn du im Beisein von anderen weinen musst?
Ja, sehr.
6. Woraus besteht dein Frühstück?
Kakao oder Schwarztee, Brot mit Konfi (zu Deutsch: Marmelade).
7. Wem hast du zuletzt einen Kuss gegeben?
Meinem Mann vor 10 Minuten, zum Dank, weil er mir etwas am PC installiert hat.
8. In welchen Punkten gleichst du deiner Mutter?
Wir ähneln uns wirklich sehr!
9. Was machst du morgens als erstes?
Brille aufsetzen.
10. Kannst du gut vorlesen?
Ich denke schon. An @endwinterwunder komme ich aber nicht heran.
11. Bis zu welchem Alter hast du an den Weihnachtsmann geglaubt?
Bei uns ist das das Christkind. Ich glaube, bis 7 habe ich daran geglaubt. Dann sind wir nach Amerika ausgewandert und plötzlich gab es da Santa Claus. Das war mir suspekt.
12. Was möchtest du dir unbedingt mal kaufen?
Ich besitze eigentlich alles, was ich mir gewünscht habe. Generell kaufe ich weniger Materielles für mich ein als früher. Lieber verreise ich.
13. Welche Charaktereigenschaft hättest du gerne?
Es wäre toll, wenn mir die Meinung anderer egal wäre.
14. Was ist deine Lieblingssendung im Fernsehen?
Ich bin ein Serienjunkie, das kann man nicht runterbrechen. Dazu habe ich auch schon gebloggt.
15. Wann bist du zuletzt in einem Vergnügungspark gewesen?
Im Sommer 2017 im Europapark Rust. Wir gehen jedes Jahr hin. I love it!
16. Wie alt möchtest du gerne werden?
Gesunde Ü80 wäre schon ganz nett. Ich verdränge aber Gedanken an den Tod und lebe lieber im Hier und Jetzt.
17. An welchen Urlaub denkst du mit Wehmut zurück?
Die Hochzeitsreise in Südamerika war sensationell. Zwei Wochen Kreuzfahrt von Chile nach Uruguay und Argentinien plus Verlängerung in Buenos Aires.
18. Wie fühlt sich Liebeskummer für dich an?
Als würde ich sterben, sterben, sterben. Und bei jedem Gedanken daran 1000 Stiche im Herzen, die einem die Luft zum Atmen rauben.
19. Hättest du lieber einen anderen Namen?
Als Kind wollte ich gerne Jennifer heissen. Heute mag ich meinen Namen sehr.
20. Bei welcher Gelegenheit hast du an dir selbst gezweifelt?
Wann nicht?! Gerade die Erziehung der Kinder bringt mich an den Rand des Wahnsinns: Bin ich eine gute Mutter?!
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