Die vergangenen zweieinhalb Wochen waren wir in den Ferien in Frankreich. Wegen Corona haben wir uns ganz genau überlegt, ob und wo wir hingehen können und uns dann für die Bretagne und die Normandie entschieden. Tatsächlich fühlte ich mich zu jeder Zeit sehr sicher, denn es herrscht – anders als in der Schweiz – eine sehr strenge Maskenpflicht, die überall eingehalten wurde. Zudem ist der Norden Frankreichs nicht von Touristen überlaufen. Die meiste Zeit wohnten wir in einer gemieteten Ferienwohnung «ab vom Schuss». Die einzelnen Stationen werde ich euch noch gesondert vorstellen. Hier die Zusammenfassung unserer ersten Ferien mit Hund.
Frankreich mit Hund
Online fanden wir eine deutsche Website, die speziell auf Ferien in Frankreich mit Hund ausgerichtet ist. Hier fanden wir eine absolut tolle, günstige Wohnung in Saint Malo in der Bretagne [unbezahlte Werbung].
Frankreich ist ein sehr hundefreundliches Land. Und wohl geradezu besessen vom Cavalier King Charles – oder halt einfach von unserer Seniorita. Fast täglich wurden wir angesprochen: «Oh ist das ein Cavalier?» Es war uns ehrlich gesagt fast too much und wir haben den Kontakt oft abgebrochen, bevor er zustande kam. Unsere Kinder wollen wir ja auch nicht von Fremden betatschen lassen. Ich staune, wie bedenkenlos fremde Eltern ihre Kinder unseren Hund anfassen lassen wollen, ohne bei uns nachzufragen, ob man ihn streicheln darf. Nur weil sie süss aussieht, ist das ja keine Garantie, dass sie nicht beisst.
Leider besteht in Frankreich anders als in der Schweiz keine Pflicht, die Exkremente seines Hundes aufzulesen. Prompt lief LadyGaga noch auf der Hinreise auf einer Autobahnraststätte in einen Sch….haufen. Als Schweizer konnten wir nicht über unseren Schatten springen und haben pflichtbewusst auch in den Ferien das braune Säckli immer im Hosensack dabeigehabt. Gut, Seniorita hat auch ein Flair dafür, stets mitten auf eine Promenade zu kacken.
Die öffentlichen Strände in Frankreich sind generell von 10-19 Uhr hundefrei zu halten. Wir haben uns (wieder als pflichtbewusste Schweizer) anders als andere an diese Regel gehalten. Da diese Ferien für uns sich aber eh mit dem Spruch «Chercher la mer» zusammenfassen lassen (in Analogie zu «chercher la femme»), war das eh kein Problem für uns: Das Meer war uns zu kalt und schlichtweg wegen Ebbe und Flut meistens – weg. Die Spaziergänge im Watt fand Seniorita aber toll! Überhaupt sind wir viel gelaufen in diesen Ferien mit Hund. Details hierzu folgen in separaten Blogposts.
Autofahrt mit Hund
Wir haben das Glück, dass unserem noch jungen Cavalier nicht schlecht wird beim Autofahren. Ich habe mir sagen lassen, dass tatsächlich viele Welpen mit Übelkeit im Auto kämpfen. Für Seniorita kein Problem. Wir haben bei unseren Ferien mit Hund immer Reisen von maximal vier Stunden am Tag geplant, die dann in Fahrten von anderthalb bis maximal zwei Stunden aufgeteilt wurden. Dazwischen gab es lange Pausen für den Hund und natürlich auch die Kinder und uns Erwachsene.
Zudem haben wir damit begonnen, Seniorita im Schatten und bei geöffnetem Fenster auch mal eine Stunde alleine im Kofferraum zu lassen, zum Beispiel um shoppen zu gehen. Wenn wir danach etwas nervös den Kofferraum wieder öffneten (lebt der Hund noch? hasst er uns jetzt?), hat Seniorita uns jeweils verschlafen angeschaut.
Zum Tierarzt in den Ferien mit Hund
Seniorita ist in wenigen Tagen fünf Monate alt. Ich hatte im Vorfeld schon gelesen, dass mit vier Monaten der Zahnwechsel bei Hunden ansteht. Aber ich hatte ja keine Ahnung, dass diese Sch….zähne anders als bei uns Menschen quasi alle gleichzeig wackeln und ausfallen! In den Ferien verweigerte unser Hund plötzlich das Essen, sie jammerte, leckte sich die Lefzen, schlief viel. An ihrem Hals konnte ich eine Schwellung so gross wie ein Hühnerei ertasten. In grosser Sorge kontaktierte ich an einem Samstag um 16.45 Uhr eine Tierarztklinik in Saint Malo, wo wir zu dem Zeitpunkt wohnten. Ich schilderte den geschwollenen Lymphknoten und den Status des Hundes (auf Französisch natürlich!). Wir hatten Glück und durften direkt vorbeigehen. Nie werde ich vergessen, was der Tierarzt beim Abtasten des Lymphknotens ausrief: «Oh, c’est vraiment impressionant!» Dinge, die man nicht hören will… Seniorita erhielt eine Schmerzspritze und in der Folge fünf Tage Antibiotika und Schmerzmittel. Es geht ihr wieder prächtig. Ursache war tatsächlich ein entzündeter Milchzahn, der nicht ausfallen wollte (der Tierarzt hat ihn bei der Untersuchung aus Versehen herausgebrochen – «da haben wir vermutlich den Übeltäter!» Er sollte recht behalten).
Sauberkeit und Hundeliebe
Grosse Sorgen hatte ich mir wegen Senioritas Sauberkeit gemacht. Sie war nämlich noch nicht «trocken», als wir in die Ferien fuhren, sondern hat immer wieder Mal ins Haus gemacht. Es ist unglaublich, sie hat die ganzen Ferien kein einziges Mal irgendwo drinnen ihr Geschäft erledigt. Und was soll ich sagen, auch zuhause ist sie jetzt trocken, juhui! Vielleicht hat es geholfen, dass wir die ersten Ferientage bei meiner Freundin und Copperfields Patentante in der Nähe von Chartres zuhause verbrachten. Sie hat nämlich ebenfalls einen Hund, einen Beagle, der total vernarrt in Seniorita war und sie in ihn. BIG LOVE! Sie hat viel von ihm gelernt in diesen wenigen Tagen.
Ferien mit Hund: Home sweet home
Unser Cavalier King Charles hat seine ersten Ferien mit Bravour gemeistert. Das entspannte Essen war manchmal etwas schwierig für Seniorita, da ihr die lokalen Umstellungen doch etwas zu schaffen machten. Sie ass insgesamt weniger geregelt als sonst, was aber auch dem problematischen Zahnwechsel geschuldet war. Umso grösser war die Freude, als wir wieder zuhause waren und sie alle ihre Spielzeuge und ihr Körbchen wieder vorfand. Für Ferien mit Hund kann ich Frankreichs Norden jedenfalls sehr empfehlen. Und auch wir haben die Veränderung (erste Ferien mit Hund, imfall!) gut gemeistert und konnten sogar entspannen.