Nach Colmar wollten wir schon lange einmal gehen. Das folkloristische Elsässer Städtchen mit seinen mittelalterlichen Fachwerkhäusern ist von Basel etwas mehr als eine halbe Stunde entfernt und berühmt wegen seines Weihnachtsmarkts. Wir haben uns nun ausgerechnet das bisher heisseste Wochenende (38 Grad!) des Jahres ausgesucht, um Colmar mit Familie im Juni unsicher zu machen. Einige Highlights. Es war unglaublich schön!
Petite Venise: ein Muss für Colmar mit Familie
Colmar ist unter anderem auch für den kleinen Stadtteil Petite Venise (Klein-Venedig) im Zentrum bekannt. Der Name ist Programm: Der Fluss die «Lauch» (nicht zu verwechseln mit dem Gemüse) fliesst durch die Altstadt und kann auf dem Boot ähnlich einer Gondel erkundet werden – eben wie ein kleines Venedig. Die circa halbstündige «Promenade en barque» sollte am besten im Voraus reserviert werden, die Tour kann auf Deutsch, Französisch oder Englisch gebucht werden. Kostenpunkt: Kinder bis 3 Jahre gratis, Kinder bis 10 Jahre 4 Euro, Kinder ab 11 und Erwachsene 7 Euro. Unser Hund durfte gratis mit.
Fisch zum Mittagessen
Überall in der Altstadt kann man ganz wunderbar essen. Wir waren im «Aus troix poissons», direkt am Kanal gelegen, wo es tatsächlich NUR Fisch gab – und es war lukullisch! Für mein Duo aus Seeteufel und Crevetten an Risotto und Hummersauce bezahlte ich 29 Euro. Für die Schweiz ein Schnäppchenpreis.
Abends waren wir dann die Elsässer Spezialität Tarte flambée oder Flammkuechen essen. Kostenpunkt: 9 Euro pro Tarte.
Hotel Le Maréchal
Übernachtet haben wir im Hotel Le Maréchal, dem 4*Hotel am Platz. Erbaut wurde es 1565 (!) auf den Befestigungsanlagen aus dem 12. Jahrhundert, die rund um die Stadt verlaufen. Gekostet hat die Nacht für 2 Erwachsene und 2 Kinder 180 Euro – weil wir statt im Hauptgebäude in einem Nebengebäude mit separatem Eingang in einem Maisonnette-Appartement gewohnt haben. Den Preis finde ich für die Hotel-Kategorie mehr als fair!
Shoppen oder doch Kultur?
In Colmar kann man ganz wunderbar in der zauberhaften Altstadt flanieren und shoppen gehen. Es gibt zum Beispiel ein Museum für Schokolade (wo wir wegen des Hundes natürlich nicht reinkonnten), oder das Museum des Colmarers Auguste Bartholdi (1834-1904), des Künstlers, der die Freiheitsstatue von New York erschaffen hat. Beeindruckt hat mich aber die aktuelle Ausgrabungsstätte neben der Kathedrale. Ein Friedhof aus dem 13.-18. Jahrhundert wird dort zurzeit freigelegt, und ich habe zum ersten Mal echte historische Skelette in der Erde liegen sehen:
Wir waren sicher eher im High-Class-Segment unterwegs, aber ich kann die Stadt für einen Ausflug ins Elsass jedem empfehlen. Weitere Highlights von Colmar gibt es hier zu entdecken.