Barbados ist mein Sehnsuchtsort, also freute ich mich schon im Vorfeld der Kreuzfahrt riesig auf diesen zweitägigen Inselbesuch. Diesmal drehte sich alles um Carlisle Bay, obwohl das gar nicht so geplant war…
Am ersten Tag auf Barbados wollten wir individuell mit dem Taxi zu einem Strand, zum Mullins Beach, wo wir schon 2018 gewesen waren. Aber am Hafen wurden wir abgespeist von den Taxifahrern, die am Hafen von Bridgetown sehr organisiert sind: Tourist:innen werden in Minivans quasi thematisch verteilt – wer an den Strand will, wird in einen Minivan mit anderen 10 Tourist:innen gepfercht. Alle an den gleichen Strand – fertig, nächster Bus, anderer Strand. Nun gut, es hätte schlimmer sein können: Wir wurden zur Carlisle Bay gefahren, ein absoluter Traum, und wie sich am nächsten Tag herausstellen sollte, sogar das Ausflugsziel unseres gebuchten Ausflugs «Katamaranfahrt zu den Schildkröten». Denn an diesem Strand kann man mit Schildkröten schnorcheln. Doch dazu später mehr. Hier nun also die Eindrücke vom Strandtag – aus Landsicht. Hierzu kann ich nicht viel schreiben, sondern muss diesmal die Bilder sprechen lassen.
Schnorcheln mit Schildkröten in der Carlisle Bay
Wie schon das letzte Mal auf Barbados wollten wir am zweiten Tag unseres Aufenthalts mit dem Katamaran zu den Schildkröten fahren. Uns war aber nicht klar, dass dieser in der Carlisle Bay münden würde. So waren wir also zwei Tage am gleichen Ort, einmal zu Land, einmal zu See. Und es war toll! Ich liebe Katamaranfahrten! Der Ausflug via TUI kostete pro Erwachsenen 60.80 Euro und pro Kind 47.20 Euro, total also 216 Euro. Im Preis des dreieinhalbstündigen Ausflugs inbegriffen waren Getränke an Bord des Katamarans, die Schnorchelausrüstung, die Bootsfahrt – und ganz viel Fun. Der Ausflug kann aber wunderbar auch direkt individuell von der Carlisle Bay aus gemacht werden und kostet dann nur rund 20 Dollar, allerdings ist dann keine Katamaranfahrt (und damit auch kein Rum-Punsch…) inkludiert.
Beim letzten Mal auf Barbados 2018 hatte ich nicht schnorcheln können, weil ich bei Copperfield an Bord des Katamarans geblieben war. Diesmal wollen wir es zu viert probieren. Ehrlich gesagt war ich bis zu diesem Tag noch nie geschnorchelt, es war mein erstes Mal. Und auch für Copperfield war es das erste Mal. Das machte das Ganze etwas tricky für mich.
Ich war da also im Meer, kämpfte mit der ungewohnten Ausrüstung und musste gleichzeitig schauen, dass mein Sohn nicht vor meinen Augen ertrank (keine Angst, nicht möglich, wir hatten alle Schwimmwesten an). Copperfield hatte Angst, also fokussierte ich mich voll auf ihn. Anders als mein Mann und LadyGaga konnte ich mich nicht um die Schildkrötensichtung kümmern. Das war etwas frustrierend, aber so ist das halt als Mama. Andererseits hatte ich so auch keine Zeit, mich um meine eigenen Ängste zu kümmern.
Und dann schaue ich durch die Brille nach unten und sehe dort plötzlich eine circa 50 Centimeter grosse Schildkröte unter mir schwimmen. Ich staune, staune so sehr, zeige meinem Sohn die Schildkröte. Wir schauen beide durch unsere Brillen ins Meer. Es ist so unglaublich schön. Diese Freude in mir. Bei einem weiteren Blick bewegt sich unter uns gemächlich ein Rochen. Ich kann es kaum glauben.
Als wir zurück zum Katamaran müssen (45 Minuten Aufenthalt im Wasser), ist Copperfield erschöpft. Einer der Guides sieht das sofort und hilft uns mit einer kleinen Baywatch-Boye, an der sich Copperfield festhalten kann. Zu keiner Zeit besteht Gefahr für ihn.
Schnorcheln bei einem Schiffswrack
Nun dachte ich, das kann nicht getoppt werden. Doch ich irrte mich. Wir machten einen weiteren Schnorchel-Stopp ebenfalls in der Nähe der Carlisle Bay – über einem Schiffswrack. Ich, die ich – aus Angst vor den Tieren um mich herum – vorher noch nie in meinem Leben geschnorchelt war, schwamm über einem echten Schiffswrack. Es gab so viele bunte Fische zu sehen, dann das Schiff… es war einfach unglaublich toll. Es gibt keine Bilder dazu, einfach meine Emotion und mein vor Dankbarkeit und Demut überflutendes Herz. Das Leben ist schön. Und es ist so bereichernd, die eigenen Grenzen auszuloten und sich auch mal zu überwinden. Später auf unserer Reise, auf Tortola, bin ich ohne die Kinder geschnorchelt und konnte mich voll auf mich und das Erlebnis konzentrieren, doch dazu ein andermal mehr.