Ich bin die «perfekte Mutter», die ich nie sein wollte

Seit Tagen lag mir LadyGaga in den Ohren, dass sie wieder einmal Muffins backen wollte. An einem Freitag war es mit zwei Tagen Vorbereitungszeit («heute nicht, morgen dann!») soweit.

Doch dann rief eine Freundin an und wollte mit meiner Tochter abmachen. Also lud ich sie spontan zum Muffins backen zu uns ein. So stand ich mit zwei eigenen und einem fremden Kind in der Küche – und machte zwei verschiedene Cupcake-Sorten.

Alleine beim Schreiben dieser Zeilen habe ich einen Schweissausbruch.

Nach dem Backen halfen sie mir immerhin beim Aufräumen in der Küche. Ich schickte sie raus in den Garten zum Spielen, bis ich für die zwei (!) Toppings alles vorbereitet hatte. Zurück kamen sie – zu viert. Die Nachbarstochter hatte sich dazugesellt. Why not….!

Ehrlich: Meine Nerven waren zum Anspannen geschärft. Backen mit Kindern ist auch für mich kein Zuckerschlecken (höchstens für die Kinder im wahrsten Sinne des Wortes). Aber es war machbar. Am Ende hatte ich zwei volle Bleche Schokoladen- und Zitronen-Cupcakes. An einem gewöhnlichen Freitag. Was sollte ich also damit tun?


Natürlich assen wir die Cupcakes gemeinsam und diskutierten zu fünft, welchen wir feiner fanden und wieso. (Das Schokolade-Frischkäse-Topping fiel bei allen durch, favorisiert wurde das bunte Buttercrème-Topping mit viel Puderzucker. Beim Teig selbst konnten wir uns nicht entscheiden.)

Was sollte ich aber mit den vielen weiteren Cupcakes tun? Einfrieren ging wegen der Toppings nicht. Schade um die ganze Arbeit, oder? Flugs verteilten wir die übriggebliebenen Cupcakes also bei den Nachbarskindern.

Und dann dachte ich mir: Und so entsteht die Urban Legend der fröhlich backenden Hausfrau und Mutter, die alle anderen Mütter im Umfeld damit stresst, wie perfekt sie eigentlich ist.

Ich bin doch eigentlich das Gegenteil davon?!

Musste mir abends direkt einen Whisky einschenken.

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