Der 1. August 2023 – da habe ich zum letzten Mal gebloggt, also vor 20 Monaten. Ihr kennt das: Man verschiebt etwas und verschiebt und verschiebt. Und irgendwann denkt man sich: Jetzt hat es eh keinen Sinn mehr. Man sitzt es aus. Man rechtfertigt sich. Ja, wenn ich dann endlich die neue Datenschutzerklärung auf dem Blog implementiert habe, ja dann kann ich wieder bloggen! Und wenn das neue Template endlich steht, dann geht es wirklich wieder los. Wenn der grosse Auftrag endlich eingetütet ist (der ist doch so aufwändig!), dann habe ich wieder Zeit. Frei nach John Lennons Zitat: «Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen» sind zwei Jahre bloglos einfach an mir vorbeigezogen.
Wer bin ich – und wenn ja, wie viele?
Vieles ist seit dem 1. August 2023 passiert. Ich habe mittlerweile eine persönliche Assistentin, weil ich die Menge an To dos sonst nicht mehr gestemmt kriege. Der Verlag ist nämlich auf 20 Mitarbeitende gewachsen. Ich bin in ein neues, grösseres Büro umgezogen und Señorita ist ein waschechter Bürohund geworden. Ich habe 25 Kilo abgenommen. Meine letzte Menstruationsblutung hatte ich vor 521 Tagen, und da ich keine trächtige Elefantenkuh bin, kann ich voller Erleichterung sagen: Ich bin nicht schwanger, sondern endlich in der Menopause angelangt. Oder wie ich es gerne nenne: Ich bin mitten im Leben.
Ich bin 48 und die Kinder sind keine Kinder mehr. LadyGaga ist 15, Copperfield ist 11. Ich mag nicht mehr über sie bloggen, sie sind eigenständige Persönlichkeiten. Viel spannender finde ich heute ganz andere Themen: Wie sehe ich die Welt, wie sieht sie mich? (naja, oft gilt da mittlerweile: eh egal, ich mach mein Ding!) Was will ich mit meiner (wenigen) Freizeit bewusst anfangen? Ist Netflix das Ende der Fahnenstange? Was ist echte Me-Time? Worin bin ich gut? Worin bin ich schlecht? Und überhaupt: Wer bin ich denn eigentlich? Und wer bin ich ohne meine Eltern im Rücken und meine Kinder vor der Nase?

Es geht weiter
Ich habe den Blog nun ausgemistet und das «About» umgeschrieben. Der Name des Blogs bleibt, denn ich bin immer noch Mama on the rocks – ein tough cookie eben, ein Fels in der Brandung, mit eisgekühlten Nerven und einem Whiskyglas in der Hand. Der Inhalt verschiebt sich jedoch von der Vereinbarkeit hin zur Mitte des Lebens, mit all seinen Facetten. Am Design feile ich aktuell noch mit meinem guten Freund und Blogwegbegleiter Martin @pokipsie Rechsteiner. Da tut sich also noch was an der Optik.
Ich habe ChatGPT gefragt, ob Bloggen tot ist. Die KI meint:
«Nein, Bloggen ist nicht tot – aber es hat sich stark verändert. Früher war Bloggen oft persönlich, tagebuchartig, auf einer eigenen Website oder Plattform wie Blogspot oder WordPress. Heute ist Content oft kürzer, visueller, schneller – und findet viel auf Plattformen wie Instagram, LinkedIn, TikTok oder Substack statt. Wer heute bloggt, braucht eine klare Stimme, ein Zielpublikum und oft auch ein gutes Gespür für Plattformen, Design und Distribution.»
Ganz ehrlich: I don’t give a single fuck. Ich habe schon gebloggt, als Bloggen noch nicht Mode war. Und ich blogge nun halt weiter, auch wenn Blogger:innen jetzt Content Creators auf Social Media sind. Vielleicht bin ich halt doch wie die Elefantenkuh: Diese trägt fast zwei Jahre, bis neues Leben entsteht. Ein persönlicher Blog braucht ebenfalls Zeit, bis er wächst, verstanden wird und Früchte trägt. Es ist kein Schnellformat. In einer Welt voller TikToks und Reels bleibt ein klassischer Blog unbeeindruckt von Trends. Ich blogge nicht, um sofort Likes zu kassieren, sondern weil ich etwas zu sagen habe, das reifen will.
Ich, die Elefantenkuh. Stay tuned.
Verschieben? Nee, solch ein Wort fürt mein Internets Wörterbuch nicht.
Was ich aber kenne ist Prokrastination und das beherrsche ich (manchmal, wenn ich will) in Perfektion 🙂
Echt cool, dass du wieder da bist.
Schön bist du auch wieder unter den aktiven bloggenden Menschen da draussen 🙂
Danke dir für deine wertvolle Hilfe und deine Unterstützung <333
So schön, wieder von Dir zu lesen! Freut mich riesig!
danke, das bedeutet mir sehr viel!
Welcome back – ich freue mich darüber. Und was alles kommt.
Liebe Grüsse, Deborah
Das ist so nett, danke! Ich hatte Angst, dass mich eh keiner mehr liest…
auch wenn du optisch so gar nichts mit einem elefanten zu tun hast, so passt die analogie: du bist unbeirrbar auf deinem weg, du hast ein klares gespür für business, du führst im und mit vertrauen, du wirst sehr geschätzt von deiner social bubble. du bist lustig, herzlich, ideenreich, unterstützend und noch so vieles mehr. kurzum-einfach die beste chefin der welt!
Du bist so ein Schatz, was würde ich nur ohne dich machen!! Danke!! <333
Bin wahnsinnig froh, mehr als einmal pro Jahr von Dir zu lesen <3
Der Blog ist tot, lang lebe der Blog!
Und bitte mehr von den Themen rund um die Lebensmitte, wir altern da zusammen 😉
Es ist so schön, sind wir da im gleichen Topf 😀
Gut zu lesen dass ich nicht die einzige war die Pause gemacht hat. Meine war länger und auch arbeite an Template & Co. 😇💋
Wir „Alten“ halten zusammen! <3