Cavalier King Charles – Ein Hund zieht bei uns ein

Letzten Freitag war es soweit: Wir durften unsere zehn Wochen alte Cavalier King Charles Dame «X’ploring Poetry of Castlefield» mit nachhause nehmen. Für uns ist sie einfach: Señorita.

Die Namensfindung

Señoritas Zuchtname beginnt mit einem X, weil sie aus einem X-Wurf stammt. Jeder Wurf hat einen anderen Buchstaben des Alphabets, so können die Tiere genau zugeordnet werden. Unsere Züchterin wohnt nur eine halbe Stunde von uns entfernt, ich verlinke sie hier gerne [unbezahlte Werbung].

Doch wieso heisst unser Wollknäuel Señorita? Es standen familienintern verschiedene Namen zur Diskussion. «Whiskey» fand ich als Mama on the rocks noch witzig. Aber möchte ich, dass die Kinder auf der Strasse den Hund Whiskey rufen? Öh. Nein. Dann haben mein Mann und ich diesen Winter «Game of Thrones» gebingt. Khaleesi, die Mutter der Drachen, hatte es uns als Figur angetan. Das fanden wir beide einen tollen, starken Hundenamen. Bis Khaleesi in der finalen Staffel komplett durchdrehte und mit ihren Drachen eine ganze Stadt abfackelte. Ich verspürte kein Bedürfnis, von meinem Hund hinterrücks ermordet zu werden. Also war es das mit dem Namen.

Dann gibt es da aber dieses Lied von Shawn Mendes und Camila Cabello: «Señorita». Ich mag dieses Lied sehr und habe es zum Geburtstag auf CD von meinem Neffen geschenkt gekriegt. Die ganze Zeit summte und sang ich dieses Lied und steckte mit meinen Feel-Good-Vibes die ganze Familie an. Bis Copperfield plötzlich begeistert rief: «Warum nennen wir den Hund eigentlich nicht Señorita?» Da war er, der Moment. Ja, Señorita sollte sie heissen. Wir vier waren hin und weg. Durch meine Liebe und Nähe zu Lateinamerika fühle ich mich diesem Namen sehr verbunden. Und da mein Sohn uns auf die Idee gebracht hat, ist die ganze Familie in die Namensgebung involviert und integriert gewesen. Das finde ich schön. Und Copperfield ist stolz.

Der erste Tag: Der Hund zieht ein

Am Freitag, 15. Mai 2020 um 16.30 Uhr waren wir bei uns zuhause. Die kurze Autofahrt hat sie auf meinem Schoss auf dem Beifahrersitz verbracht. Sie zitterte, liess sich aber beruhigen.

Zuhause trugen wir sie als erstes zum Löseplatz, den wir für sie im Garten vorbereitet hatten. Natürlich pinkelte sie aber nicht in den Garten – sondern kackte uns 15 Minuten später ins Haus…. Das ist aber bisher das einzige Mal gewesen.

Señorita erkundete zaghaft das Haus, winselte immer wieder mal. Sie frass so gut wie nichts. Wir vier Menschen setzten uns im Kreis auf den Boden, und immer wenn sie zu jemandem von uns kam, bekam sie zur Belohnung ein Stück Wienerli. Das fand sie toll und so taute sie langsam auf.

Das nächste Erfolgserlebnis: Sie erkundete ihr Körbchen (für 2 Franken auf Ricardo ersteigert, yeah!), wo sie dann auch prompt einschlief.

Auch ihre Box, in der sie dann nachts schlafen würde, wurde erkundet und für gut befunden.

Die erste Nacht mit unserem Cavalier King Charles

Ich will es nicht leugnen: Ich war so was von tot an diesem Abend. Ich schlief vor dem Fernseher ein, obwohl Let’s Dance lief. Gegen Mitternacht machten wir uns auf ins Bett. Señorita schlief nach einem kurzen Gassigang ebenfalls völlig erledigt von all den Eindrücken in besagter verschlossener Box neben meiner Seite des Bettes.

Um 1 Uhr nachts wachte ich von ihrem Winseln auf. Ich schüttelte halbkomatös meinen Mann. «Sie muss raus, Du musst raus mit ihr.» Mein Mann grummelte: «Ich war grad draussen mit ihr, sie hat schon vor einer halben Stunde gejammert, aber Du hast nix gehört.»

Haha, späte Gerechtigkeit?! Als die Kinder Babys waren hat mein Mann nachts nie etwas mitbekommen….

Señorita schlief wieder ein, und erst als ich um 6.30 Uhr morgens aufwachte, wurde auch sie wieder lebhaft. Sie hatte brav darauf gewartet, dass wir wach wurden.

Der erste Morgen

Ganz ehrlich: Als ich aufstand, dachte ich nur: Ich. Kann. Das. Nicht. Was habe ich mir da nur angetan. Ein Hund im Haus! Wie soll das gehen?! I’m too old for that shit. HILFE!! Ich will hier raus!!! Aber mein Mann kümmerte sich souverän um die Gassigänge und hatte alles im Griff. Ich war und bin nicht allein mit der neuen Herausforderung, er ist voll dabei. Puh!!! Und bei meiner ganzen Panik fiel mir ein: Als LadyGaga auf die Welt kam, war es genauso. Ich war komplett überfordert mit der neuen Aufgabe. Wickeln überliess ich wenn möglich meiner besseren Hälfte, weil ich immer Angst hatte, das Kind kaputt zu machen. Wie merkwürdig, dass diese Gefühle des Versagens von vor über 10 Jahren plötzlich wieder hochkommen.

Zurück zum Hund. Das von mir zubereitete Fressen wurde wieder weitgehend ignoriert. Als Rudelführerin begann ich aber (als Greenhorn! Aber das weiss Señorita ja nicht) mit einem Sitz-Training und Wurststückchen. Das Hundefräulein war begeistert (und sicher hungrig) und machte ganz toll mit. «Sitz» klappt nun also schon ganz gut.

Die nächsten 24 Stunden

Unser Cavalier King Charles Señorita ist mittlerweile schon übermütiger, knabbert an uns (aua) und muss somit immer wieder korrigiert werden. Erziehung ist anstrengend. Am liebsten aber kuschelt der Welpe bei uns auf dem Schoss. Das ist soooo niedlich!

 

Im nächsten Beitrag erzähle ich euch etwas zu Kinder und Hund – das ist nämlich einen eigenen Beitrag wert. Wir sind übrigens eine Allergikerfamlie.

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