Ein neuer Tag

So also sieht ein freier Tag mit einem putzmunteren, 20 Monate alten Kind aus. Ich schlafe friedlich den Schlaf der gerechten (Mutter), bis um 6.15 Uhr quer durch die Wohnung „Mami! Mami! Maaaaaaaaaaaaaamiiiiiiiiiiii!!“ zu hören ist. Schlaftrunken pelle ich mich aus dem Bett, öffne die Tür zum Kinderzimmer, wo ein startbereites Mädchen bepackt mit Kuschelbär und Nuggi darauf wartet, endlich aus dem Bett gehievt zu werden, damit der Tag beginnen kann. Durch verquollene Augen flüstere ich „LadyGaga, es ist noch Nacht, schlaf noch ein bisschen, Mami macht auch noch nina.“ Aber LadyGaga will nicht nina. Sie zeigt auf ihren Unterleib und sagt: „Kaka.“ Nun gut. Kaka ist natürlich immer das As im Ärmel eines Kleinkindes. Wir wollen dem Kind ja beibringen, aufs Töpfchen zu gehen und nicht in die Windel zu machen. Also nehme ich sie eher unmotiviert aus dem Bett und setze sie auf den Topf. Aber „Kaka“ heisst bei LadyGaga nicht einfach Kaka. Es kann bedeuten: Pipi, ich habe Kaka gemacht, ich habe Pipi gemacht, ich werde irgendwann mal wieder Pipi oder Kaka machen, nur garantiert nicht jetzt. Es war natürlich letzteres.
Nun ist es neun Uhr, wir waren auf dem Töpfchen, ich habe geduscht, ich habe sie gebadet, ich habe uns angezogen, wir haben gefrühstückt. Der Tag kann kommen. Nur ist LadyGaga jetzt wieder im Bett, weil sie so müde ist.

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